Schluss mit den Lügen!

6 Minuten Lesedauer

Foto: rudolf ortner/pixelio.de

Rund zwei Monate verkehrt der Direktzug nun schon nichtmehr zwischen Lienz und Innsbruck. Zwei Monate in denen sich für die Osttiroler Bevölkerung viel verändert hat. Aber auch zwei Monate in denen weiterhin daran gearbeitet wurde Geschichten rund um die Diskussion Bus/Zug zu konstruieren. Ein typisches Spielchen der Politiker, die mit allen Mitteln versuchen ihre Entscheidungen mit Lügengebilden zu untermauern. In diesen Sog sind leider auch die sonst so „Establishment-kritischen“ GRÜNEN geraten, seit sie sich am Trog der Macht sattfressen können. Anstatt daran zu arbeiten sich in Zukunft vor allem stimmentechnisch auf Augenhöhe mit der mächtigen Tiroler VP zu bewegen, lassen sie sich zusehends dazu hinreißen auf das argumentative Niveau und in den korruptionsbedingten Sumpf der ÖVP herabzusinken.
Was besonders erzürnt, sind die Lobgesänge auf die neue direkte Busverbindung zwischen Lienz und Innsbruck, die in den vergangenen Wochen von den Politgranden geträllert worden sind. Zuletzt wurden die Fahrgastzahlen des VVT veröffentlicht. Ein sattes plus von fast 85 Prozent wird seither vollkommen unhinterfragt durch alle Medien posaunt. 250 Fahrgäste nützen die Busse täglich. Zu Zeiten des Zuges waren es 135 Fahrgäste. Was verschwiegen wird sind die Fakten hinter diesen Zahlen:
1)      Die neue Busverbindung verkehrt 4 mal täglich zwischen Lienz und Innsbruck. Der Zug verkehrte lediglich 2 mal täglich. Würde man jetzt vorgehen wie die hohe Politik und einen Äpfel-Birnen-Vergleich wagen, sind das sogar weniger Fahrgäste bei den Bussen im Vergleich zum Zug. Denn 135 mal 2 sind bekanntlich 270. Aber gut soweit wollen wir hier nicht gehen, denn wir können im Vergleich zu anderen Personen realistisch einschätzen, dass man diesen Vergleich so einfach nicht anstellen kann.
2)      Die Vergleiche der Fahrgastzahlen stützen sich auf frühere Zählungen in den Direktzügen, die vom VVT durchgeführt wurden. Als wir mit unserer Bürgerinitiative „Für die Erhaltung der direkten Zugverbindung Lienz-Innsbruck“ begannen zu arbeiten, sind gleich mehrere Personen an uns herangetreten, um uns mitzuteilen, dass die Fahrgastzählungen absichtlich falsch durchgeführt worden sind. Diesen Informationen sind wir selbstverständlich nachgegangen und sind zu dem Schluss gekommen, dass da wirklich nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Zum einen stimmten die erhobenen Zahlen so gut wie nie mit den Angaben der Zugführer überein. Zum anderen konnten wir Kontakt mit Personen herstellen, die selbst Zählungen auf diese Strecke durchgeführt hatten und uns bestätigten, dass man lediglich jene Fahrgäste erhoben hatte, die in Lienz zugestiegen sind. Alle anderen Zustiege in Osttirol wurden einfach ignoriert. Gestützt auf diese Zahlen will man uns jetzt einen Vergleich zwischen Bus und Zug schmackhaft machen!
3)      Der Zug wurde in den vergangenen Jahrzehnten systematisch ausgehungert. 2002 hatte man das am BESTEN! ausgelastete Zugpaar, das am Vormittag von Lienz nach Innsbruck und am frühen Nachmittag wieder zurück verkehrte, einfach gestrichen. Geblieben sind die bekannten zeitlich ungünstigen Randverbindungen. Ebenfalls gestrichen wurden Zugbegleiter, die eine Versorgung mit Kaffee, Snacks und Zeitschriften sicherstellten. Eigentlich skurril, dass man dann über ein Jahrzehnt später genau mit diesen „Attraktionen“ versuchte Aufmerksamkeit für den Bus zu erregen. Eine richtige Marketingkampagne wurde von den politischen Verantwortlichen durchgeführt die mit Gratis WLAN, Kaffee, Zeitschriften, schnellerer und billigerer Verbindung ordentlich Werbung für den Umstieg auf den Bus machen sollte. Betrachtet man die voreiligen Lobgesänge auf die Busverbindung muss man eindeutig sagen, dass nach den zahlreichen negativen Rückmeldungen die bei uns eingegangen sind und den nicht gerade überwältigenden Fahrgastzahlen, die Bilanz doch eher ernüchternd ausfallen muss. Die Politik sieht das bekanntlich anders.
4)      Noch ein Wort zu den Fahrgastzahlen: Dass diese in den Anfangswochen relativ gut dastehen muss man auch ein wenig relativieren. Man ist mit regelrechten Kampfpreisen gestartet, die man auf Dauer einfach nicht halten wird können. Spätestens wenn der Bus teurer wird, sollte man diese Fahrgasterhebungen erneut durchführen, um wenigstens ein bisschen Objektivität in die Sache zu bringen.
Seit Wochen wird nun versucht, den Osttirolern die neue Busverbindung schmackhaft zu machen. Mit den fadenscheinigsten Methoden und Argumenten fährt man auf, um die Bevölkerung zu täuschen und zu besänftigen. Das alles passiert stets in der Hoffnung, dass sich der Widerstand gegen den Bus irgendwann vollständig auflösen wird und man getrost zur Tagesordnung übergehen kann. Diese Tagesordnung wird dann die nächsten Einschnitte für die Osttiroler Bevölkerung bereithalten, darauf kann man Gift nehmen. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig standhaft zu bleiben. Zeigen wir den Politikern endlich ihrer Grenzen auf und lassen wir sie spüren, dass man mit uns nicht alles machen kann!

Politischer Mensch. Ausgeprägtes Bewusstsein für Umwelt, Ökologie und Gerechtigkeit. Hat Politikwissenschaften studiert. Arbeitet aktuell in der Politik. Auf Landesebene. Interessiert sich für Weltpolitik. Schreibt gerne Analysen.

1 Comment

  1. Irgendwo wird immer gelogen klar ist einfach das so viele den Bus Nutzen weil sie Geschwungen sind dies zu tun den wer sich für die andere Route entscheidet sitzt irgendwo fest an einen Bahnhof
    Fakt ist der Zug boot mehr Platz wahr stehts Pünktlich und konnte von allen genutzt werden auch von denen die im Bus schlecht werden und es gab auch unterschiedliche Richtung Möglichkeiten der Bus ist keine gemeinsame Verbindung mehr sondern Legendlich eine Durchgangsverbindung Osstiroler die gegen 19 Uhr aus den Süden kommen brauchen ein Taxi bis zu Staatsgrenze weil der Bus sie in Innichen nicht mitnehmen würde und so weiter

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.