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An die Veganer: Hört bitte sofort auf Ski zu fahren, zu wandern oder zu klettern!

7 Minuten Lesedauer

Achso, ich sollte mich eigentlich zuerst der Leserschaft des Alpenfeuilletons vorstellen. Ich bin neu auf dieser Plattform und gebe hier in Zukunft als ,Oberhirte Werner‘ meinen Senf zu verschiedenen Themen. Oberhirte ist übrigens durchaus ernst und mithin wörtlich gemeint, denn ich war heuer etwa drei Monate auf einer uralten, echten Käs-Alm im Valsertal. Und in dieser Zeit hab ich mich von einem Unterhirten zum Oberhirten hochgearbeitet. Wer mehr darüber wissen will darf auf meinem Blog nachschauen.
Was mir derzeit also so richtig auf den Zeiger geht ist dieser ganze vegane Kult, der in urbanen Szenen fröhliche Urständ feiert. Mir kommt‘s so vor, dass – wer nicht um dieses neueste, hippe goldene Kalb tanzt – als Tierquäler quasi bereits überführt ist.
Da wird dem p.t. Publikum vorgegaukelt, alles Tierleid dieser Welt schon allein damit verhindern zu können, wenn keine Kuh-, Ziegen oder – Gott bewahre – Esels- oder Stutenmilch konsumiert wird. Nur Soja- und andere Kunstmilcharten seien konsumerisch korrekt.
So, dann frag ich diese sinnbefreiten Apologeten der Rohkost, der Pflanzen, Algen, Flechten und der dazugehörigen, diese Einzelteile zusammenklebende Chemie: hört ihr auch auf, Ski zu fahren? Gebt ihr die Alpen dem Verfall, sprich der Wildnis preis? Ja schlussendlich: verzichtet ihr auch auf biologisch gezogenes Gemüse, das ja großteils mit Mist vulgo Tierscheiße gedüngt wird? In den folgenden Zeilen versuche ich einen Beweis dieser, meiner Behauptungen.

© Werner Kräutler
© Werner Kräutler

Normalerweise sollte man ja annehmen dürfen, dass aufgeklärt-rationale Menschen über die Zusammenhänge von Nahrungsmittelproduktion – Kultur – und Tourismus Bescheid wüssten. Aber genau das tun die selbstgefälligen, vorgeblich tierliebenden Veganer meines Erachtens überhaupt nicht. Entweder wollen sie nicht oder sie können nicht.
Genau deshalb will ich die Zusammenhänge zwischen unserer Agro-Kultur in den Alpen und dem Lebensstil der Bewohner verdeutlichen. Eine erste Predigt des Oberhirten quasi. Was ich noch zufügen will: Für mich ist einzig die Bio-Produktion von Lebensmittel akzeptabel, basierend auf einer möglichst großen, eigenen Futtermittelbasis der Höfe.


ZUR PREDIGT


 Also:

  • die einzige Möglichkeit für Bio-Bäuerinnen und Bauern, in den Alpentälern zu überleben ist der Versuch, aus schnödem Gras Eiweiß herzustellen. Und genau das tun Tiere wie Kühe, Gaißen, Schafe aber auch Esel und Pferde. Sie fressen Gras und wandeln es in Milch um. Seit Jahrtausenden schon profitieren die Bäuerinnen und Bauern in den Alpen davon. Die Entwicklung der Alpen geht ausschließlich auf dieses einfache Faktum zurück.
  • Dann kommt jetzt noch etwas ins Spiel, was vielen selbstgefällig-urbanen Intellektuellen, zahlreichen sebsternannten Kaffeehaus-Philosophen und vor allem den meisten vegan dahinmampfenden Zeitgenossen völlig unbekannt ist. Weshalb geben Tiere wie Kühe eigentlich Milch? Dieses Nichtwissen dürfte übrigens der eigentliche Grund dafür sein, dass sich viele – meist junge Menschen – auf die vegane Seite schlagen. Versteh ich irgendwie sogar.
  • Achso, es sind also unbedingt Kälber nötig, um den Mutterkühen die Milch wieder in die Euter einschießen zu lassen! Und da unsere Bergbauern nicht alle Kälber aufziehen können schlachten sie den Großteil. Was für ein Gemetzel! Was für eine Barbarei!
  • Ist Kalbfleisch und das Essen dieser toten Tiere ist also die einzige Triebfeder der Milchproduktion und mithin der eigentliche Wahnsinn?
© Werner Kräutler
© Werner Kräutler

Mitnichten behaupte ich. Ich breche hier eine Lanze für die wirklichen Bergbauern in unserem Land. Jene Menschen, die Sommer für Sommer ihre Tiere auf die Alpen bringen, bisweilen steile Bergmähder mähen, Heu machen und daher auch schon als Landschaftspfleger bezeichnet werden. Sie halten die Alpentäler durch ihre Arbeit offen, befahrbar und so schön, dass der Tourismus überhaupt funktioniert. Das alles machen sie übrigens großteils im Nebenverdienst. Und meist sind es die Bäuerinnen, die den bäuerlichen Laden hauptsächlich schmeißen.
Ich frage Euch: ist‘s Euch lieber, diese Leute werfen ihre Sensen zum Altmetall und hören auf, Tiere zu halten, Milch herzustellen oder die Berghänge zu mähen? Wenn ja, müsst ihr aber auch mit den Konsequenzen leben:

  • Wenn die Bergbäuerinnen und Bergbauern Tirols schlagartig aufhören würden, Tiere zu halten, Milch zu erzeugen oder Käse zu machen dann könnten auch die Skifahrer ihren Krempel zuhause lassen. Denn die Talböden, Almen und Hochmähder würden innerhalb kürzester Zeit verbuschen und verwildern. Und schätzungsweise in 60 – 80 Jahren wären aus den gepflegten, grünen Wiesen mit ihrem Artenreichtum an Kräutern und Pflanzen nahezu undurchdringliche Wälder geworden. Ich spreche jetzt erst gar nicht von Muren und Erdrutschen, die eine logische Konsequenz der Verwilderung wären.

Also liebe Veganer: wenn ihr schon so bewusst auf alle tierischen Produkte verzichtet, dann verzichtet – zumindest in Tirol – konsequenterweise heute schon auf das Schifahren, Wandern oder Bergsteigen. Bitte!
Zu allerletzt: vegan ist sicher nicht bio. Denn für die Bio-Produktion benötigen die Bauern Mist. Und Mist ist vegantechnisch ganz sicher verpönt. Aber veganisches Gemüse wird dann halt mit den Segnungen der Chemie behandelt. Mahlzeit!

Hier ein Leserkommentar zu dieser Kolumne.

78 Comments

  1. Warum sind Veganer gegen Milchkomsum? Weil für Milchkomsum das Schlachten von Kälbern notwendig ist. (zB http://www.7-gute-gruende.de/).
    Also ist den meisten belesenen Veganern dieser Zusammenhang schon bekannt.
    Warum sind Veganer gegen Fleischkonsum. Nun, man könnte einfach mal die von mir benannte „Quelle“ (ohne Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit, aber gut genug für einen groben Überblick) lesen. Das sind schon einige Fakten.
    Zusätzlich (das finde ich persönlich sehr interessant):
    1 Kilo Rindfleisch benötigt 15500 Liter Wasser und 16kg Getreide um „erzeugt“ zu werden.
    Das gilt für die „normale“ Tierhaltung. Klar, die Bergbauern fallen da raus. Die Füttern nur im Winter. Und da üblicherweise kein Getreide.
    Global sieht es halt anders aus. 90% des Sojas wird als Futter verwendet. Und für diese 90% wird Regenwald abgeholzt.
    Gut, die Zahlen variieren von Quelle zu Quelle, aber eins dürfte klar sein: Fleischproduktion ist (global gesehen) ein ineffizienter Vorgang.
    Deswegen sollte die „vegane Bewegung“ nicht als Bewegung gegen Bergbauern sondern als Bewegung vorranging gegen Massentierhaltung und zusätzlich als Bewegung gegen den übermäßigen Konsum von Fleisch gesehen werden.
    Warum man sich jetzt da als Randgruppe (bzgl globaler Fleischerzeugungszahlen) angesprochen fühlt, erschließt sich mir nicht ganz.
    Im Gegenteil: Bergbauern und Veganer haben einen gemeinsamen Feind – die Massentierhaltung. Und ich persönlich habe noch keinen Veganer erlebt, der gegen Massai, Inuit und eben auch Bergbauern gehetzt hätte.
    Aber ich bin zugegebenermaßen auch aus dem Flachland und der nächste „echte“ Berg ist 150km Luftlinier entfernt.

    • Weil man immer diese ca. 16000 l Wasserverbrauch bemüht.
      15415 Liter/kg Rindfleisch
      Ja klingt hart, aber hier mal ein kleiner Vergleich, bei dem die Art des Wassers auch eine wichtige Rolle spielt:
      15415 Liter/kg Wasser: Rindfleisch
      Für 1 Kg Rindfleisch, die Zahl setzt sich wie folgt zusammen:
      14490,1 Liter/kg Regenwasser (Nur mal so nebenbei – das Wasser fällt auch ohne Rind vom Himmel)
      616,6 Liter/kg See-, Fluss,- Grundwasser (Tatsächlicher Verbrauch)
      462,45 Liter/kg Schmutzwasser
      So, und das dabei auch noch andere Rohstoffe anfallen wie z.B Leder (zum Aufpreis von 1678 Liter/kg wird gerne verschwiegen.)
      Jetzt mal eine ganz andere, moralisch bedenkliche Zahl für den Ottonormalverbraucher, man beachte Schmutz und Grundwasser
      9980 Liter/kg Baumwolle = (Rohstoff für max 4 T-Shirts)
      (200 Liter/kg Textilveredelung NICHT eingerechnet)
      Zusammensetzung:
      5389,2 Liter/kg Regenwasser
      3293 Liter/kg See-, Fluss,- Grundwasser
      1297,4 Liter/kg Schmutzwasser
      Quäle: „/waterfootprint.org/en/“ ..man sollte etwas verstanden haben bevor man es zitiert.

  2. da ich ein münchner „bobo“ bin und seit 25 jahren kein fleich mehr esse, fühle ich mich genötigt ein kleines statement dazu ab zu geben. ich habe den grossteil meiner kindheit auf einem bauernhof in obsteig verbracht und weiss, dass es auch einen verantwortungsvollen umgang mit tieren gibt. mein vater ist ebenfalls bauer. es geht doch nicht um die kleinen landwirte und bergbauern die für regionale hoch qualitative lebensmittel sorgen (auch fleisch) es geht um den ganzen wahnsinn, dass in der massentierhaltung nicht mehr artgerechtes futter wie grass und heu etc verfüttert wird, sonder mais und soya für das ganze regenwäler abgeholzt werden um monokulturen zu erschaffen, nur dass ein kilo fleisch beim discounter 99 cent kostet. dass tiere tausende kilometer unter qualen transportiert werden um in absolut unwürdiger art und weise geschlachtet werden. und das ist leider die regel. die berg und kleinbauern sind global gerade mal im promille bereich und ich denke, dass das auch nicht das problem ist. das problem ist die gier und der geiz derjenigen die für lebensmittel kein geld mehr ausgeben wollen (ich spreche hier nicht von den sozial benachteiligten, die sichs nicht leisten können). der bauer bekommt für einen liter milch weniger als die herstellungskosten, der rest wird über steuergelder subventioniert. also auch veganer zahlen da mit 😉 tierische fette und eiweise sind ja per se nicht schlecht und ich habe auch nichts gegen fleisch esser. aber was sich die meisten so einverleiben macht mich schon etwas nachdenklich. nebenbei bemerkt; die weltweite nutztier zucht ist mit weit über 50% prozend am weltweiten co2 ausstoss verantwortlich. ach ja man kann auch vegetarisch bzw, vegan leben ohne fleisch substitute. mahlzeit von einem münchner bobo 😉

  3. netter artikel werner 🙂
    aber auch wenig aussagend, der einzig annähernd einleuchtende punkt ist jener der verwilderung.
    pflanzliche milch mit tierischer zu vergleichen ist schwachsinn…du vergleichst ja auch nicht bier mit wein und das eine schließt das andere nicht aus. mandelmilch ist mandelmilch und sojamlich ist sojamilch…das eine ist gut zu süßspeisen oder müsli das andere zum backen oder binden…
    >> weshalb geben tiere wie kühle milch; die antwort liegt auf der hand, für ihren nachwuchs. nun trinkt ein baby seis tier oder mensch aber auch nicht milch bis es 100 jahre alt ist sondern in den „säuglingsmonaten“, nur weil der mensch es sich zu eigen macht die milch auch für andere produkte (käse, joghurt, brot etc.) zu verwenden, heisst es nicht, dass diese in den organismus des menschen gehört, ganz im gegenteil; es gibt nachweislich kein einziges lebewesen ausser den menschen welcher nach dem säuglingsalter noch milch konsumiert! und dort auch nur jene von tieren nicht die der menschen, wär ja auch eklig oder?

  4. Es fehlt der Hashtag #Satire – in direkter Kombination mit #BlutigerAnfänger.
    Genügt ein Tiroler Hut (oder ein Äquivalent), um – das selbstgebastelte Aluhütchen ersetzend – weise zu werden? Ist da jemand durch die Gabalier-Schule gegangen? Oder ist’s nur die Hybris eines märchenhaften Karriereaufstiegs zum »Oberhirten« binnen weniger Sommerwochen, die zu sauerstoffunterversorgtem¹ Kopf gestiegen ist?
    Ist in Prämissen und Konklusion nicht viel mehr wert als das Urteil eines deutschen Historikers, wonach Hitlers Politik als wirtschaftliches Autarkiestreben zu resümieren sei. –
    Der Vergleich ist unlauter, weil unsachlich und deplatziert? – Nun, ich dachte, es gehe hier ohnehin bloß um eine Geisteshaltung, recte: einen Geisteszustand, nicht um die Darstellung von Fakten und alternativen Lebensentwürfen.
    Ja, ja, wir sind das Volk; aber: ned gonz sauba sammar a.
    ¹ Spontandiagnose.

  5. Muss man Tiere unbedingt töten um sich deren Fäkalien auf Feld kippen zu können?
    Müssen die grasenden Tiere unbedingt zwangsgeschwängert und getötet werden um die „Landschaft zu pflegen“?

  6. Bravo endlich einer der es mal auf den Punkt bringt liebe Fleischlose hört doch endlich mit euren Globalen Zahlen auf. wir Alpenländer produzieren Fleisch Käse Joghurt Milch aus Gras und Heu wo in unseren Alpen wächst wo wie im Bericht richt erwähnt ist gemäht und zum teil heuen muss um die Artenvielfalt zu erhalten. Aber alle wo wollen dürfen sicher im Sommer mit den Tieren auf der Alp Gras essen es reicht sicher auch noch das diejenigen auch für den eigen Gebrauch noch etwas heuen für den Winter. Ich esse doch lieber das Fleisch der Tiere Käse und Jogurt und trinke Milch

  7. Haben Sie vielleicht Erfahrungen mit Vegangern gemacht, die so überdrüberüberzeugt sind von sich, sich über die andren stellen und so?
    Liest sich für mich jedenfalls so. … und wenn ja: schade. Es gibt halt ‚Solche und Solche‘ und egal zu welchem Thema – es gibt sie überall – die ‚Freaks‘ die meinen, sie müssten alle von ihrer Überzeugung überzeugen :-\
    Keine Angst, es gibt auch Veganer die das nicht an die grosse Glocke hängen und mit denen man sich NORMAL über Ernährung, Tierhaltung, Ökonomie,… unterhalten kann! Ich hoffe Sie kennen solche oder werden bald solche kennenlernen – da gäbe es vielleicht viel Interessantes zu diskutieren und philosophieren! (Außer Sie sind vielleicht einer, der die Veganer dann unbedingt von seiner Überzeugung überzeugen will! ;-))

  8. Hallo Werner, du schreibst selber, dass Bio für dich der einzige Weg ist. Aber dann weisst du ja sicherlich auch, dass ein Großteil des Fleisches und der Tierprodukte eben nicht Bio sind.
    Ich selber bin kein veganer, noch nicht einmal Vegetarier, sympathisiere aber mit diesen Ernährungsformen. Wenn ich Fleisch esse, dann eigentlich nur noch, wenn ich mir sicher bin, dass die Tiere gut gelebt haben. Bei Tierprodukten achte ich sehr auf Bio.
    Von daher verstehe ich nicht, warum Du, als „Almhirte“, so gegen eine bewusste Ernährung „hetzt“. Ich gehe davon aus, dass du Tiere achtest. Die Veganer machen das noch „etwas“ mehr. Der durchschnittliche Milchproduzent macht sich darüber keine Gedanken.
    Ich gehe davon aus, dass du von deinem Job leben möchtest. Der durchschnittliche Fleichproduzent will aber lieber 7,90 € pro kg Fleisch zahlen. Kannst Du das leisten, wenn du die Tiere auf der Alm abläufst?
    Natürlich ist ein Veganer nicht dein Kunde. Das kann dich ärgern. Aber der durchschnittliche Fleischesser (Omni) auch nicht. Für den bist du zu teuer. Selbst wenn du kaum was verdienst, dein Kalbfleisch wird wohl kaum beim Aldi landen, oder? Dürfen die dann auch alle nicht mehr Ski fahren und nicht mehr wandern? Sind die auch alle dumm? Warum schreibst du nicht gleich, alle Menschen, die nicht bei mir einkaufen sind dumm?
    Jeder hat leicht andere Moral- und Ethik-Vorstellungen. Und daraus resultierend unterschiedliche Anforderungen an das Essen. Deine scheinen, wenn du nur bio akzeptierst, schon einigermaßen hoch zu sein. Ähnlich wie bei mir. Vegetarier haben noch paar mehr, Veganer noch höhere Anforderungen. Und der Durchschnitts-Esser will einfach „möglichst billig“ und die meisten auch noch „hauptsache Fleisch“.
    Von daher fände ich es ganz hilfreich, nicht gegen eine Gruppe zu „hetzen“, die ziemlich hohe ethische Ansprüche primär mal an sich selber stellt und damit auch einige Einschränkungen hinnimmt. Sondern vielleicht mal bei den Leuten anfangen, denen deine Tiere egal sind. Denen die deine Kuh lieber in einem Mini-Stall eingesperrt sehen würden, wenn dann die Milch 1 Cent billiger wird.
    Viele Grüße
    Christian
    P.S.: Ich hoffe es ist OK, dass ich dich einfach duze, aber ich habe dieses Jahr gelernt, auf der Alm duzt man sich (und im Internet meistens auch 😉 )

  9. Fakten mögen diese Menschen nicht. Sie glauben fest daran, daß alles überall wächst und man infach statt Kühen Soja auf den Almen wachsen lassen könnte. Oder noch besser: Wir überlassen die Alpen sich selbst, und importieren noch mehr Gemüse…
    … also nicht „wir“, die Veganer natürlich, sondern „Wir“, deren Sklaven, die dummen Bauern, die tun müssen was der noch dümmere Verbraucher nachfragt, selbst wenn es gar nicht geht.

  10. Schön geschrieben, wahre Worte.
    Aber die Kommentare sind noch erhellender. Nur getretene Hunde bellen. Und ein Haufen Fremdwörter verbirgt nicht, dass der Schreiberling nur hilflos um sich beißt, ohne jegliche Substanz hinter seinen Zeilen. Wie ein Proll, der nur zum Fußball geht um zu randalieren.
    Auch sämtliche – übrigens nicht zutreffenden – Argumentationen mit Wasser und Getreideverbrauch bei der Rinderaufzucht sind alt und schon häufig widerlegt, aber leider geistern sie immer wieder durchs Netz. Wo soll ein Almrind Getreide verbrauchen und Wasser? Es frisst bestes Kräutergras und säuft aus Gebirgsbächen.
    Aber es ist wie immer: Die, die am wenigsten Ahnung haben, polemisieren am lautesten.
    Das sollte uns zu denken geben.
    Nach diesem Kriterium müssten mal Parteiwerbungen und Auftritte von Fachleuten jeglicher Spezies kritisch beleutchtet werden. Uns würden die Augen vor Schreck aus dem Kopf fallen.
    Schönen Sonntag noch!

  11. Ich bin peinlich berührt. Wirklich, kennt ihr Fremdschämen?
    Und ja, mein Kommentar enthält keine Argumente, kein Fachsimpeln aber dafür Schimpfwörter.
    Deswegen braucht ihn auch keiner ernst nehmen 🙂
    Aber eine Wahrheit sage ich dir du möchtegern Schreiberling. Jetzt sitzte da mit Herzblut, hast diesen Mist verzapft und liest die ach so bösen Kommentare von den getroffenen Hunden (schau auch bei fb rein, Klettern Gruppe).
    Stellst dich stur, windest und drehst dich in deinen Antworten, und willst ums verrecken nicht einsehen was man dir, in inwischen mehreren gut formulierten und überlegten Kommentaren, zu sagen versucht…
    Doch lasse ein paar Wochen vergehen, und lies dir deinen Müll nochmal durch… Du wirst dich in Grund und Boden schämen, du wirst dir denken:“Was für eine gequirlte Scheiße habe ich da geschrieben?… kann ich das jetzt ungemerkt löschen?“
    Wirklich, das wirst du 🙂
    LG und schönen Sonntag noch

  12. Dem kann ich nur zustimmen. Das selbe gilt für uns in Norddeutschland für die Pflege der Deiche mit Schafen. Schäfer und ihre Schafe sind unverzichtbar für den Hochwasserschutz. Keine Maschine ist in der Lage auf Dauer einen Deich so zu Pflegen, wie es Schafe mit ihren Mäulern und Hufen können. Selbst unsere Lüneburger Heide gäbe es nicht ohne die Bewirtschaftung mit Schafen. Veganer haben den Bezug Umwelt in der wir leben verloren. Wir leben nicht mehr in einer ursprünglichen Wildnis, sondern in einer Kulturlandschaft, auch wenn es dem einen oder anderen Städter nicht so vorkommen mag.

  13. Der nächste im Reigen des Veganer Bashings. Es kann wirklich nur Satire sein denn ich habe selten so eine schwachsinnige Begründung für Milchkonsum gehört.

    • servus,
      du meinst die sojamilch und andere obskure milchsorten? ja, da hast du recht. es ist schwachsinnig, aus brasilianischer soja ein getränk herzustellen das sich dann milch nennt.
      danke für den hinweis.

      • Ich weiß ja nicht, wo du die Information her hast, Werner, aber im Regelfall wird die bei uns erhältliche Sojamilch nicht aus brasilianischen Rohstoffen hergestellt, sondern stammt aus Österreich bzw. der EU. Das Regenwaldsoja nahezu zu 100% in die Futtermittelproduktion.

  14. Ich glaube viele Menschen sind Flexitarier und nachdem die österreichische Küche sehr fleischlastig ist, möchte man auch wiedermal etwas anderes probieren. Den bewussten Verzicht auf Fleisch oder Tierprodukten.
    Hier spielt das NEUE sicherlich eine große Rolle.
    Und noch ein Punkt ist mir sehr wichtig. Stadt und Land sind nicht zu vergleichen. Ich lebe in Wien und Oberösterreich. Die Auswahl und Fülle ist in Wien einfach größer, unser Wocheneinkauf sieht komplett anders aus, wenn wir in Wien sind als in OÖ. Da können wir vieles einfach gar nicht kochen. Finden Sie mal frischen Koriander in OÖ. Aber deswegen ist das Leben in OÖ nicht schlechter oder besser, es ist anders. Und als Tiroler den veganen Hype in Großstädten zu erklären ist unseriös. Freuen Sie sich lieber, dass die Menschen jetzt bewusster leben und das Essen bewusster wählen. Somit erhalten regionale Produkte (insbesondere von Bergbauern) wieder die Wertschätzung, die sie verdienen.
    In Wien geht man zu Maran Vegan und eine neue Welt an Produkten öffnet sich, man kennt fast nichts aus „normalen“ Supermärkten und probiert sich durch. Nächsten Tag darf es dann auch wieder Fleisch sein. Flexitarier eben.
    Ich würde sagen es ist vergleichbar mit Ski- und Snowboard fahren.
    Eine Frage noch zum Schluss: Was sagen Sie zum Fleischpreis? 2,5€ für ein Kilo Schweinefleisch finde ich sehr bedenklich!

  15. moin moin,
    lieber werner, vielleicht solltest du (ich darf doch „du“ sagen?), bevor du so einen artikel schreibst, erstmal von der alm runtersteigen und dich in der richtigen welt umsehen. die weitaus meisten „nutztiere“ werden nämlich nicht auf der alm gehalten, sondern vegetieren in dunklen ställen vor sich hin, werden für den verbraucher gemästet oder ausgesaugt und dürfen die sonne nur sehen, wenn sie auf den transporter richtung schlachthaus steigen. ja, tatsächlich, es ist unglaublich, aber das passiert da draussen in der welt, informier dich ruhig mal. und darum bin ich vegan geworden, weil ich das für mich nicht mehr in anspruch nehmen möchte, nicht weil ein paar bauern auf der alm käse machen.
    schönen gruß von einem bobo aus dem flachland.

    • servus,
      das bestreite ich gar nicht, dass die felsichindustrie ungeheuerlichkeiten am fließband aufführt. das seh ich sogar von der alm aus.
      aber lies richtig: ich sag ja nicht, du sollst das quälfleisch essen. nein, ich stelle nur die frage was in unserer allernächste umgebung passiert, wenn die bäuerinnen und bauern den krempel hinschmeißen (müssen), weil nicht einmal die nächste umgebung ihre produkte zu höheren preisen kaufen will.
      es ist leicht, gegen irgendwelche konzerne irgendwo auf der welt zu argumentieren aber es ist schwer, aktiv für unsere allernächste umgebung etwas zu tun. und wenn wir nix tun, dann wird sichs abspielen. und dann schauma uns des an, wie die täler verwildern, almwiesen zuwachsen und sonst noch allerhand passiert.
      aber wir haben ja die konzerne boykottiert. bravo!

  16. Zitat: die einzige Möglichkeit für Bio-Bäuerinnen und Bauern, in den Alpentälern zu überleben ist der Versuch, aus schnödem Gras Eiweiß herzustellen. Und genau das tun Tiere wie Kühe, Gaißen, Schafe aber auch Esel und Pferde. Sie fressen Gras und wandeln es in Milch um.
    Hier ist schon der erste Fehler: die Tiere müssen tragend sein und Baby bekommen, um Milch zu geben… männliche Tiere sind dann meistens überflüssig und werden zeitnah entsorgt, die weiblichen Tiere werden weiter ausbebeutet.
    Wer das nicht weiß und/ oder so tut, als ob Gras fressen allein ausreicht, kann von mir nicht ernst genommen werden

    • Die Tiere werden nicht „entsorgt“ sondern fürs nächste Jahr aufgehoben und zwar auf einer Weide, also da wo das Gras wächst 🙂
      Und wenn das „entsorgen“ ansteht, werden sie geschlachtet und verwertet – für manche unverständlich, aber man kann Fleisch essen !
      Die weiblichen Tiere werden nicht „ausbebeutet“ sie werden gemolken – wo das ein Problem ist, erschließt sich mir nicht

    • servus heike,
      zum einen wäre es gut, du würdest mich richtig zitiere. zum anderen möchte ich dich bitten, deine ansicht den bio-bergbäuerinnen und -bauern vorzutragen. sag ihnen ganz einfach, sie sollen ihren krempel zusammen packen und sich auf die socken machen.
      sags ihnen doch konkret: die ausbeuter_innen haben das feld zu räumen.
      na bravo.

  17. Sehr treffender Artikel!
    Allerdings würde eine Verwilderung & Verbuschung der Berghänge den Boden eher stabilisieren als die Muren- & Lawinengefahr steigern.
    Ansonsten, sehr wahre Worte.

    • servus nikolaus,
      das mit der verwilderung und der folgenden stabilisierug der berghänge ist ein trugschluss. bevor ein wald aufkommt wächst noch das gras. das wird nicht gemäht und legt sich um. wenn das mehrere jahre hintereinander erfolgt ergeben diese verrotteten gräser eine ideale unterlage für sturzwässer und lawinen. mit anderen worten: bevor die wälder wachsen würden teile der bergmähder erodieren. mit allen implikationen die da folgen wie muren und überschwemmungen.
      das heißt: nur die pflege der uralten hochweiden hält die naturgefahren in grenzen.

      • dass nur gräser hochwachsen und sich umlegen und nichts anderes wächst, was befestigung bringt, hat ja keinen grund? 😉
        der trugschluss, der sich im kreise dreht…

  18. Verzweiflung und Panik machen sich breit auf dem sinkenden Schiff der Tierausbeuter. Diese Stimmung und das verdrängte schlechte Gewissen wegen dieses Verbrechens an der Tierwelt führt unter Kadaver-Fressern und Drüsensekret-Trinkern zu aberwitzig absurden Stilblüten wie obigen Artikel.
    Mit freundlichen Grüßen
    Michael

  19. Na ja, da muss wohl einer krampfhaft Werbung für seinen Blog machen, der in 5 Monaten nur 5 Bewertungen bekommen hat. Anders kann ich mir diesen provokativen, undifferenzierten, unanständigen Betrag nicht erklären. Schade, man darf doch zu diesem Thema sicher unterschiedlicher Meinung sein, ohne sich gleich abfällig über Andersdenkende äussern zu müssen…

  20. Brigitta Blume , wie Recht du hast ! vl. könnten die Veganer sich ja mit mit kuhgedüngten Karotten, Kraut, Sellerie, Spinat, Rohnen, Petersilwurzel usw. anfreunden, aber sie werden ev. nicht verstehen, was der Bergbauer mit der Viehwirtschaft für die Landschaftspflege in Tirol bedeutet ! es interessiert sie einige einfach nicht… naja… bissl deppat halt !

  21. Und nochmal gelesen …
    nä …
    WAS FÜR EIN SCHWACHSINN.
    Alpenfeuilleton .. das ist nicht euer Ernst so einen Geistes-Dünnschiss in der Öffentlichkeit in EUREM Namen zu veröffentlichen.

    • Lieber RobSimmerle!
      Die Kolumne „Der Oberhirte“ war sogar ein ausdrücklicher Wunsch meinerseits. Sie erscheint nicht in UNSEREM Namen, sondern auf unserer Plattform, in der Kategorie Meinung und im Namen des Autors Werner Kräutler.
      Eine Kolumne die mit dem Namen eines Autoren gekennzeichnet ist und in der Kategorie Meinung erscheint – spiegelt in erster Linie die Meinung des Autoren wieder, eine persönliche Sicht und persönliche Herangehensweise.
      Wenn ein solcher Text dann auch noch so konträr und aktiv diskutiert wird, dann zeigt das eindrucksvoll, dass das beschriebene Thema interessiert und emotionalisiert. Man kann hier der selben oder einer anderen Meinung sein und zu diesem Text stehen wie man will – als Online-Magazin mit dem Anspruch Vielfalt zu bieten, unterschiedliche Meinung zu präsentieren und dem Mut Debatten zu führen – ist es meiner Ansicht nach wichtig, (unter anderem) genau solche Texte zu veröffentlichen und zur Diskussion zu stellen.
      Beste Grüße
      Felix Kozubek

    • ha, herr oder frau rob simmerle,
      ich muss da doch noch was anfügen. nämlich den verdacht, dass sie es lieben zu petzen. ich war lang genug journalist um diese strategie zu kennen: den chefredakteur anmachen (anruf, leserbrief, mail) und sich über die blödheit eines beitrages irgendeines redakteurs aufzuregen.
      solchen petzereien bin ich immer mit folgendem satz entgegengetreten: „sollten sie stil und inhalt eines beitrages nicht schätzen haben sie grundsätzlich zwei möglichkeiten: den redakteur direkt damit zu konfrontieren oder aber das abo der zeitung zu kündigen.“ (ja, ich hab einmal bei zeitungen gearbeitet).
      das darf ich ihnen in ihrer aufgeregtheit wiederum raten!
      mit meinen besten empfehlungen

  22. Was mich schon seit längerer Zeit an der Meinungsmache der vegetarischen oder veganen Weltverbesserern, die uns „Naturproduktkonsumenten“ als „Kadaver-Fresser“ und „Drüsensekret-Trinker“ bezeichnen, stört, ist die erstaunliche Engstirnigkeit und Inkonsequenz. Ackerbau und Viehzucht sind, seit es sesshafte Menschen gibt, integraler Bestandteil menschlicher Kultur und Ernährungsweise. Sicher sind heutige industrielle Auswüchse jeglicher Nahrungsmittelproduktion zu kritisieren und zu hinterfragen. Aber konsequenterweise müssten Vegetarier und Veganer (falls sie im Biologie-Unterricht nicht permanent Kreide holen waren) konstatieren, dass auch Pflanzen Lebewesen sind. Welch Doppelmoral steckt dahinter, ungestraft wehrlose Lebewesen in widernatürlicher Massenpflanzenhaltung anzubauen, auf brutalste Weise abzuschneiden, zu pflücken oder auszugraben, um sie dann roh zu essen (also quasi noch lebendig), oder sie gar in kochendem Wasser zu garen? Selbst jenen, die sich nur von Fallobst ernähren, muss ich eine grässliche Leichenfledderei attestieren. Wolle man sich hier konsequent verhalten liebe Veggies, wird es allerdings langsam eng. Dann kommen wohl nur noch Erdölprodukte in Frage. Guten Appetit!

  23. Danke für deinen Artikel. I fand ihn bei einem Älplerfreund aus der Schweiz, und kann dir voll zustimmen, da auch I schon auf einer Oim lebte. Das komische daran ist, das sich die vegane Szene sofort übelst angegriffen fühlt, und nebenbei merken sie noch ned mal wie sehr sie selbst beleidigend argumentieren. Respekt ist immer der Schlüssel, und genau da fängt die von dir umschriebene Doppelmoral an, ja ja, möchte ja aber niemand hören. Wenn wir einfach nur diese Respekt vor allem wieder ZUSAMMEN umsetzen würden, sprich – ALLE gegen Massentierhaltung, ALLE gegen die Industrialisierung der Milch, ALLE gegen den kompletten Industrie-Fraß, AlLE gegen die bewusste Umweltzerstörung, so würden wir wieder gemeinsam Hand in Hand zurückkehren zum wahren und respektvollen Leben und würden dem System DAS ALLE Lebensformen so bewusst RESPEKTLOS behandelt, tötet, vergiftet und zerstört – innen feisten Arsch treten und in die „Wallachei“ schicken… hobe di Ehre ~de oide Zausel~

  24. Zunächst einmal vielen Dank für diesen Artikel Werner Kräutler,
    ich wohne in Berlin und bin umzingelt von intoleranten, unbefriedigten, heuchlerischen Weltverbesserern der Makre Veganer und stimme ihrer Grundstimmung im Artikel voll und ganz zu.
    Mir war zwar völlig klar, dass sie solche Reaktionen einfahren würden, wie von Rob Simmerle, dennoch schockiert es mich solche Kommentare zu lesen.
    Wo ist die Offenheit in der Diskussion. Wo die Akzeptanz anderer Lebensentwürfe. Wo die Zurückhaltung zu Meinungen anderer. Es ist keine intellektuelle Auseinandersetzung möglich, sondern lediglich fast schon faschistisches Niederschreien, Diskreditieren und Ignorieren.
    Mir tut es leid solche verbohrten Menschen zu erleben. Vor allem aber stört es mich, dass ausgerechnet solche unzufriedenen Zeitgenossen sich erdreisten anderen Menschen ihr Leben, ihre Essgewohnheiten vorzuhalten. Ok – wenn sie die Fleischfresser doof finden. Geschenkt! Aber woher kommt dieser Missionierungseifer. Ich wünsche Ihnen jedenfalls einen schönen Sommer und einen leckeren Bergkäse und Ziegenmilch bei 35 Grad im Schatten. Ach ja – und ein Lammfleisch – Steak von Zeit zu Zeit.
    Gruß
    Der D

  25. This is the essence of narrow mindedness regarding sustainability and veganism. The more I read from this guy though, it becomes clearer that it has to do with personal issues rather than political or idealogical

    • hi johan, ich hoff halt, du kannst den sinn des beitrages verstehen, da deutsch offensichtlich nicht deine muttersprache ist. du monierst personelle gründe für meine ansicht?
      ich würde weniger schaum vor dem mund und mehr nachdenken empfehlen. wenn wir die alpine landwirtschaft aufgeben sollten, dann müssen wir alle nur eines tun: veganer werden. anders gesagt: von was sollen bergbauern leben, wenn sie keine tierzucht mehr betreiben dürfen?
      zudem: bitte nicht das kind mit dem bade ausschütten. ich gebe den veganern insofern völlig recht, als sie tierische produkte aus massentierhaltung völlig ablehnen. das tu ich ja auch. aber ich kaufe fleisch von bergbauern, die ihre tiere auf die natürlichste art halten, ihnen weder die hörner verätzen noch die bewegungsfreiheit einschränken. ein beispiel sei hier zitiert: https://tirolischtoll.wordpress.com/2016/02/18/berge-ohne-bauern/
      somit bleibt nur die frage: brauchen wir die berglandwirtschaft ja oder nein. da würde mich deine position wirklich intressieren, johan.
      ja, und noch etwas: ich habe mich davon verabschiedet, groß und g’scheid zu reden. ich habe gemeinsam mit freunden die ’schule der alm‘ im valsertal gegründet. weshalb? um mit zu helfen, unser immagerielles, kulturelles erbe in den alpen zu erhalten. das erbe heisst: alm und bergmahd. es wäre schön, wenn veganer_innen auch dabei wären, als volontäre die letzten reste dieser uralten kulturleistung zu retten. hier der link zur tat:
      issuu.com/schulederalm/docs/sda-ausgabe01-2016-web?utm_source=conversion_success&utm_campaign=Transactional&utm_medium=email
      auf eine antwort und viele anmeldungen von veganer_innen hoffend verbleibe ich mit meinen besten grüßen.
      werner kräutler

        • dummes Zeug labern wird nicht besser nur weil man das auf Englisch macht. You know, darling? @werner: ich finde deine Argumentation genau richtig. Vegan ist so eine Mode Erscheinung geworden, die sich nur noch um Fleisch-und milchersatzprodukte dreht und nicht um das worum es eigentlich geht: Bewusstsein für Fleischkonsum zu schaffen.

  26. In meiner subjektiven Erfahrung sind es eher nicht die Veganer, welche militant die eigene Lebensart anderen aufzwingen wollen.
    In meinem Leben sind mir 2 1/2 Veganer / Vegetarier begegnet. Niemand von denen hat in irgend einer Art und Weise versucht mich zu bekehren, im Gegenteil, diese waren äußerst tolerant.
    Mir sind jedoch schon mindestens 20 Internet- / Facebook-Beiträge untergekommen und zwei Personen, welche sich entweder über Veganer aufregten oder lustig machten.
    Ethisch gesehen kann ich Veganer im Übrigen voll und ganz verstehen, bin jedoch selbst keiner. Ich achte mal mehr mal weniger darauf, wie oft ich Fleisch esse (in etwa einmal die Woche erachte ich erst mal für sinnvoll, das ist jedoch nicht die Regel). Mit der Ethik ist das so eine Sache; in gewisser Weise ist sie eine kulturelle Leistung und zugleich ein individueller Luxus. Wer sich einen ethischen Standard leisten möchte, sollte denke ich zuerst Vorverurteilungen ablegen, gegen Veganer sowie gegen Fleischesser und sich in Verständnis üben.
    Die Haltung im Artikel ist abwertend und einen Schritt weit auch beleidigend. Es werden keine Argumente für was auch immer vorgebracht, der Vergleich mit dem Ski-Fahren und den negativen Auswirkungen auf die Landschaft ist ziemlich flach und nicht lesenswert.
    Es scheint fast so, als würde die eigene Existenzangst hier Feder führen.
    Dafür hätte ich sogar prinzipiell Verständnis, in meiner Kindheit und Jugend verbrachte ich nahezu jeden Sommer einige Wochen bis Monate auf einer Alm, habe mehr Schei*e auf Schubkarren geladen und in die Odelgrube befördert als ich in meinem Leben wohl produzieren könnte und blicke mit Freude auf diese Erfahrungen zurück. Dass das Leben in Bergregionen aus harter Arbeit (aber auch wundervoller Natur) besteht, weiß ich. Die Ursachen für die Situation, z. B. die schlechten Milchpreise, liegen jedoch sicher nicht bei den Veganern, selbst wenn diese Soja-Milch oder sonst etwas trinken.
    Anstelle dass durch diesen Artikel wirklich Gehör geschaffen werden könnte für die Situation von Bauern, Hirten, etc., bekomme ich mehr und mehr Verständnis für Veganer. Schade.

  27. So liebe Leute, jetzt ein paar Fakten zum oberaffengeilen Artikel vom Werner.
    Im Voraus, ich bin Süd Tiroler, normal, im Rollstuhl sitzender ehemaliger Osteopath und jetzt in Bali lebender Kleinbauer mit Gastwirtschaft.
    Südtirol hat von der EU das Prädikat Alpen Gaertner bekommen und das sicherlich nicht weil wir massive Monokulturen betreiben. Dadurch wurde es als Modell für die Bewirtschaftung der gesamten Alpen hergenommen. Das heißt geschlossener Hof und holistische Bewirtschaftung dessen. Heißt, gesamtheitlich und unabhängig. Und bodenständig.
    Dass der Herr Falkenberg dem Werner immer nur in Englisch antwortet hat sicherlich damit zu tun, dass er möchte dass auch seine transatlantischen vegan Freunde von Monsanto (das ist kein New Yorker Vegan Club…) erfahren was wir Tiroler hier an Verschwörungen zusammenbauen.
    O, jetzt zu den Fakten.
    Vegan heißt laut Wikipedia:
    Veganismus ist eine aus dem Vegetarismus hervorgegangene Einstellung sowie Lebens- und Ernährungsweise. Vegan lebende Menschen meiden entweder zumindest alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs oder aber die Nutzung von Tieren und tierischen Produkten insgesamt. Ethisch motivierte Veganer achten zumeist auch bei Kleidung und anderen Gegenständen des Alltags darauf, dass diese frei von Tierprodukten und Tierversuchen sind.
    Vegan lebende Menschen nennen als mögliche Motive für ihre Lebensweise Argumente aus den Bereichen Tierethik, Tierrechte, Tierschutz, Klimaschutz, Umweltschutz, Gesundheit, Verteilungsgerechtigkeit, Welternährungsproblematik oder religiöse und/oder herrschaftskritische Ansätze. Vegane Produkte werden auch von Menschen konsumiert, welche nicht grundsätzlich auf Produkte tierischen Ursprungs verzichten möchten, deren Konsum jedoch aus den genannten Gründen minimieren möchte. Der Einzelhandel vermarktet zunehmend Produkte als vegan.
    Einer der Hauptnahrungsmittel in der Beschaffung von pflanzlichen Proteinen ist die Sojabohne. Schade nur:
    Seit 1996 ist eine gentechnisch veränderte (transgene) Sojabohne zugelassen, die die Unkrautbekämpfung erleichtert. Die Pflanzen sind resistent gegen das Breitbandherbizid Glyphosat (Roundup). 2010 wurde auf 71 % der globalen Sojaanbaufläche transgenes Saatgut verwendet.
    Hersteller und Vertreiber des transgenen Saatguts?? MONSANTO, eben…
    Und weiter:
    Die Anbauflächen stiegen seit dem Jahre 2000 in Argentinien auf 17 Millionen Hektar (+190 %) und in Brasilien auf 22 Millionen Hektar (+160 %). Brasilien steigerte von 2002 bis 2012 die Produktion von Sojabohnen von 43 Millionen Tonnen auf 66 Millionen Tonnen. Umweltschützer kritisieren, dass in Argentinien und Brasilien große Flächen Regenwald abgeholzt werden, um die Anbauflächen für Soja zu vergrößern. Andere gefährdete Ökosysteme sind ebenfalls betroffen, zum Beispiel die Nebelwälder in Argentinien oder die Cerrado-Savanne in Brasilien.
    Das gleiche gilt bei Mais, für die herrlichen Nachos und Corn Flakes… Reis und Weizen..
    Ganz Borneo und Sumatra und 50 % des Regenwaldes in Malaysia ist verschwunden und das für was? Um Wienerschnitzel herzustellen? Nein, fürs tolle Palmöl, lecker überall drinnen. Vegane Nutella.
    Also vegane Kinder, bitte ab sofort eure tollen Wollpullis ausziehen und dafür von der Erdöl Industrie promovierten Polyester Walker anziehen. Baumwolle ist auch gentechnisch verseucht.
    Fakten, geschaffen von der Fleischlobby, oder nicht??
    Das ist natürlich nur reine Provokation. Was ich möchte ist jeglichen Fanatismus an den Pranger stellen.
    Wenn man will kann man alles manipulieren. Was der Werner sagt ist genau richtig. Man sollte versuchen friedlich zusammenzuleben und jegliche Orientierung respektieren.
    In media stat virtus.
    Schönen Tag an alle aus Bali.

    • Ich fürchte hier liegt ein Irrtum vor: Die Sojabohnen, für die in Argentinien und Brasilien die Anbauflächen steigen und für die Regenwald abgeholzt wird, ist nicht für die Veganer da, sondern um das Vieh in der Massentierhaltung zu füttern. Die gesamte Menschheit könnte mit einem Bruchteil dessen mit genügend Eiweiß versorgt werden. War Ihnen das nicht klar?

  28. Naja, christian Steiner, und Oberhirte Werner,
    so ganz kann ich Euch nicht recht geben.
    Christian:
    Großteils stimmt das, was Du geschrieben hast.
    Besonders die Aspekte „Bio ist nicht gentechnikfrei“.
    Monsanto entwickelt sich (über ihre weit verzweigten Deckfirmen) langsam zum Vegan Zulieferer Nr. 1….
    Und es stimmt: Gerade in Südamerika verschwinden täglich Urwaldflächen, wohl so groß wie alle Almwiesen in Österreich zusammengelegt, nur um Soja und Mais anzubauen.
    Aber!
    Dieses Soja und dieser Mais wird hauptsächlich für die großen Industriefarmen verbraucht, auf denen Rinder, Hühner und andere „Fastfood – Fleischlieferanten“ produziert.
    Und diese Industrie ist abzulehnen, egal, ob man Fleisch konsumiert, vegan lebt, oder ab und an bei McDonalds (in Österreich) vorbei schaut.
    Werner:
    Es gibt auch „vegane“ Grünkulturen, welche ohne Kunstdünger auskommen… – Nicht effektiv genug, um wirklich Städte zu ernähren, aber „Niemand beging einen größeren Fehler als jener, der nichts tat, weil er nur wenig tun konnte.“, meinte Edmund Burke…
    Es ist analog zur Politik: Die Fronten sollten nicht von links nach rechts laufen,
    es ist keine Frage, ob vegan oder nicht vegan, sondern die Frage, WIE unsere Nahrung zustande kam, unter welchen natürlichen, nachhaltigen und sinnvollen Aspekten, und am Wichtigsten: Wie „menschlich“ die Nahrung behandelt wurde, als sie noch lebte,
    denn was Veganer nicht wissen (wollen): Auch Planzen sind Lebewesen mit Gefühlen, die getötet werden, damit wir überleben…

    • Servus Kurt, nur noch ein Nachtrag bzw. eine Warnung vor veganem Essen. Wer sich einmal die Rezepturen auf veganen Speisen im Supermarkt anschaut kommt zur Überzeugung, dass die Chemieindustrie ein neues, lukratives Betätigungsfeld gefunden hat. Beispiel: Analog-Käse. Früher wurde von Betrug gesprochen, heute geht er vegan über den Ladentisch. Aber lies doch selbst: http://www.codecheck.info/n/134281
      Also da ist ja kein Mist mehr nötig um veganes Essen herzustellen. Da genügt ein gut ausgerüstetes Chemielabor.
      Mahlzeit und viel Freude mit dem Kunstplunder!

  29. Sehr gut und scharf geschrieben… eine Frage nur: weshalb fördert Verwilderung mit Bergwäldern die Entstehung von Murenabgängen…
    Ich dachte immer – nach Schulbildung – ohne Bergwals keine Festigkeit der Böden…

    • Micha, ich nehme an, Du wolltest schreiben: „Verwilderung von Bergmähdern“. Ja, in der Tat sind verwilderte, ehemalig landwirtschaftlich genutzte Bergwiesen eine Gefahr. Wenn sie nicht mehr gemäht werden setzen sich jene Gräser durch, die am stärksten sind. Die verdrängen vor allem die kleinen Gewürzkräuter. Da diese Gräser nicht von Tieren abgefressen oder gemäht werden, legen sie sich im Herbst um und bilden nach einigen Jahren einen dicken ‚Filz‘, der teils sogar ‚wasserabweisend‘ ist. Wenn nun im Winter diese lange, abgestorbene Gras an der Schneedecke anfriert und diese Schneedecke von einer Lawine mitgerissen wird, werden nicht selten Grasbüschel aus dem Humus gerissen. Die so entstehenden ‚Wunden‘ der Humusschicht werden Blaiken oder Plaiken genannt. Die Bergbauern haben diese Wunden (die auch bei gemähten Mähdern entstehen können) immer wieder gepflegt. Denn sie können am Beginn einer verhängnisvollen Kette sein. Denn bei Schlagwettern kann viel Wasser in diese Humusritzen fließen, unterspült dann die Erdschicht und kann Muren auslösen. Lawinenereignisse können zunehmen, da das abgestorbene Gras eine regelrechte ‚Gleitschicht‘ für den Schnee bildet.
      Eine andere Sache sind die Bannwälder. Das sind Baumzonen in steilen Berggebieten, die das Loslösen von Lawinen verhindern. Für unsere Vorfahren waren Bannwälder unantastbar, das heißt, sie sicherten den Talboden vor katastrophalen Lawinenabgängen.
      Es gibt auch die Ansicht, die Bergmähder und Almen ganz einfach ‚verwildern‘ zu lassen. Das wär aber in den meisten Fällen sicher kein ‚Bannwald. Wer aber jemals eine solche ‚verwilderte‘ Alm gesehen hat, kann diese laissez-fair-Meinung keinesweg unterstützen. Denn anstelle eines Mischwaldes wachsen in den meisten Fällen Buschwerk und Erlen auf den einstigen Almflächen und machen sie absolut unansehnlich. Und wenn schon Bäume wachsen, dann sind das meist Fichten, die am wenigsten standortgerechte Pflanze.
      Deshalb möchte ich nochmals festhalten: Ohne Bergbauern wird unsere wunderschöne Almlandschaft, werden die Bergwiesen in ein paar Jahren mit Buschwerk überzogen sein, die auf Wanderer und Naturliebhaber regelrecht abstossend wirken. Jetzt schließt sich der Kreis: denn Bergbauern können nur überleben, wenn sie auch Tiere groß ziehen. Und die geben Milch und Fleisch. Wer das ablehnt, lehnt auch die Pflege unserer uralten Kulturlandschaft ab. Es geht also auch um die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes Alm und Bergmahd.

  30. So nun geb ich auch noch meinen Senf dazu 😉
    Die ewigen Diskussionen zwischen den zwei Parteien sind immer wieder recht amüsant und zeigen auf wieviel unwissen eiegntlich herscht.
    Ich selbst bezeichne mich als Vegetarier (obwohl ich sehr selten ausgewähltes Fleisch verzehre)
    Zum Artikel möchte ich sagen, dass
    ich Sie Oberhirte Werner teilweise verstehe. Es ist sicherlich frustrierend, dass die Arbeit welche auf der Alp geleistet wird nicht mehr so geschätzt wird wie vor einigen Jahren als man noch auf die Bauernhöfe in der Region angewiesen war. Ich bin jedoch der Meinung, dass dies nicht unbedingt mit der vegetarische oder gar veganen Bewegung etwas zu tun hat sondern mit dem lächerlich billigen Fleisch welches im Überschuss in unseren Supermärkten zu kaufen ist. Es ist desshalb nicht richtig die Veganer für eurer Leid verantwortlich zu machen viel mehr solltet ihr euch auf die Fleischverzeher (welche es noch zu genüge gibt) konzentrieren. Denn obwohl es immer wieder zu Fleischskandalen (sogar in meiner Heimat der Schweiz) kommt, fällt den meisten die Wahl zwischen billig und teurem (dafür „Artgerechtem“) Fleisch relativ einfach.
    Zudem werden die meisten Sojaplantagen für die Fleischindustrie angebaut also wegen oder für die Fleischesser.
    Fleisch essen finde ich OK ich selbst liebe Fisch frisch aus heimischen Gewässern und gönne mir auch zwischendurch eine Wurst von einem Bauer in der Nähe (bewusst ausgewähltees Fleisch =)). Vegetarier und Veganer sind meistens bewusste Esser vielmehr als manch ein Fleischesser von sich behaupten kann, desshalb mein Rat: Nicht den Fehler bei den Veganern suchen sondern die Fleischesser sensiblilisieren.
    Oh und zum Schluss noch das immer wieder kehrende dämliche Argument, vonwegen doppel Moral Pflanzen sind auch Lebewesen. Hat man die Wahl zwischen einer Blume pflücken oder ein Tier schlachten fällt die Wahl bei Menschen welche ein bischen Herz und Verstand haben sofort auf die Blume, wesshalb brauch ich wohl nicht zu erklären.

  31. Schlecht recherchiert und argumentiert.
    Drei Monate in der schönen Alpenwelt zu weilen war bestimmt interessant, hat aber leider rein gar nichts mit der globalen Fleisch-/Fischproduktion und Tierhaltung gemein.

  32. Ich kann hier nur wiederholen, was ich neulich schon einmal anderswo zum Thema geschrieben habe:
    Da ich ganz unverhofft in eine Diskussion mit Veganerinnen und Veganern geraten bin, und mich das Thema dann noch in der Nacht beschäftigt hat, hier für einmal ein paar Gedanken zu Landwirtschaft, Landschaft und Lebensmitteln.
    Wie Winnie-the-Pooh so schön sagt: For I am a bear of very little brain and long words bother me. Aber ich möchte nicht in einer Welt wohnen, wo es Eier, Schweine und Kühe nur noch im Geschichtsbuch gibt. Wo die Alpen verganden und verwalden. Wo in den Talböden endlose Monokulturen mit Pflanzenbau dominieren. Wo Lastwagen tagein, tagaus kreuz und quer durch Europa brettern, weil nämlich nicht alles überall gleich gut wächst. Und weil auch die Rüebli in Polen geerntet, in Portugal gewaschen und danach in der Schweiz verkauft werden. Wenn Ihr denkt, dass Euer Nüsslisalat, den Ihr im Januar gekauft habt, von einer Bäuerin auf dem eigenen Pflanzblätz mit dem Spritzkännli aufgezogen wurde, seid Ihr etwa gleich naiv wie die, die denken, das Ei für 10 Rappen stamme wirklich von den glücklich Körner pickenden Hühnern vorne auf der Packung.
    Das genmanipulierte Saatgut für die fleischlose Revolution stammt dann von einigen wenigen Weltkonzernen wie Monsanto und Syngenta. Die bestimmen künftig das Angebot und die Preise für unsere Ernährung – nach der globalisierten Wirtschaft und der globalisierten Kultur folgen dann übrigens auch der globalisierte Speisezettel und die globalisierte Landschaft. Die Importe aus Übersee werden weiter zunehmen, weil nämlich niemand Lust hat, von November bis April überwiegend Härdöpfel und Kohlräbli zu mampfen. Dass die Arbeiter, die all die Avocados und Papayas anbauen, besser entlöhnt werden als heute, ist ein absurder Gedanke.
    Damit die Böden nicht auslaugen, werden wir mehr Fläche brach stehen lassen müssen. Bisher wurden die Brachen als Weideland genutzt. Künftig sind sie nutzlos. Da nicht anzunehmen ist, dass all die Hüslibesitzer im grossen Stil in verdichtete Baugebiete umziehen werden, frisst sich die Landwirtschaft weiter in die letzten natürlichen Landschaften hinein.
    Die Frage ist nicht Fleisch oder kein Fleisch, Eier oder keine Eier, Käse oder kein Käse. Die Frage ist: Industrie oder Landwirtschaft. Ich wünsche mir eine vielfältige, lokal verwurzelte Landwirtschaft, die kleinräumig organisiert ist. Wo Tiere auf Höfen leben und sich von dem ernähren, was in der Region vorkommt und nicht von dem, was aus Brasilien eingeflogen wird. Eine Landwirtschaft, die ökologisch, saisonal und regional ist.
    Das wäre eine Landwirtschaft, wo die Bauern wieder genug verdienen, ohne dass sie ihr Vieh mit Chemie vollpumpen müssen wie Velofahrer an der Tour de France. Wo sie den Ertrag nicht optimieren müssen bis zum Gehtnichtmehr.
    Das aber bedingt neue Konsumenten. Solche nämlich, die den Lebensmitteln wieder jenen Wert beimessen, der ihnen zusteht. Die nicht nach der Devise einkaufen „Geiz ist geil“, sondern im Bewusstsein um Natur, Landschaft und Arbeit. Das bedeutet aber auch, dass Ihr Euer Handy – in dem übrigens viele Materialien stecken, die von Lohnsklaven abgebaut und die von Billigarbeitern montiert werden – halt einmal vier Jahre statt nur ein Jahr nutzen müsst. Dass das Auto auch dann noch weiter gefahren wird, wenn es ein neues Modell mit Rückfahrkamera gibt. Und dass eines von dreimal Ferien im Jahr statt Wellness in Pattaya Wandern im Prättigau ist.
    Versteht mich nicht falsch. Ihr liebt Tiere, und das ehrt Euch. Wenn Ihr keine Tiere essen wollt, tut es nicht – ich finde auch, jeder Konsument sollte sich bewusst sein, dass für seinen Fleischkonsum Tiere sterben. Aber bitte tut nicht so, als ob Ihr alle sozialen und ökologischen Probleme der Welt löst. Die Tier- durch die Pflanzenindustrie zu ersetzen, ist einfach den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.
    Wie gesagt: Just a bear of little brain. Ich erwarte weder, dass das jemand hier respektiert oder akzeptiert. Bloss: Denkt einmal darüber nach.

  33. 1. ist Milch nicht wirklich gut für uns Menschen, da sie Wachstumshormone enthält. Was sogar Sinn macht. Wirft man einen Blick in die Natur, stellt man fest, dass Kälber die Milch nur trinken um zu wachsen. Anschließend wird die Milch instinktiv vom Speiseplan gestrichen. Nur der Mensch kommt auf die verrückte Idee, sich die Milch weiterhin reinzupfeifen.
    2. heißt genmanipulierten Saatgut usw. nicht dass die globale Fleischproduktion sauberer abläuft. Fakt ist aber dass der Großteil der weltweiten Produktion an Soja usw in die Tiermast fließt.
    3. mit einem „positiven Beispiel“ der Tierhaltung die gesamte vegane Bewegung infrage stellen zu wollen ist de facto Quatsch. 99% der Tierhaltung auf unserem Planeten sieht anders aus und hat vor allem andere Gründe als „das Überleben der armen Bio-Bauern“.

      • In der Natur hat die Milch eine ganz spezielle Aufgabe. Die Werbung erzählt uns aber dass Milch gesund und lecker ist. Gleiches gilt übrigens für den Fraß den man bei McDonalds, Bürger King oder im ALDI-Fleischabteil bzw. in der Tiefkühlecke. Tu jetzt also bitte nicht so als würden nur die Veganer unter den pösen Gierkonzernen leiden. Ich bin kein Veganer, ernähre mich aber überwiegend Vegan. Das mache ich, weil ich mich sehr intensiv mit Ernährung, Produktion von Lebensmitteln und den globalen Zusammenhängenbeschäftige. Das solltest du vielleicht auch tun, um von deinem Anti-Vegan Trip wieder ein wenig in die Mitte zu rücken.

  34. Ich finde den obigen Artikel überhaupt nicht gut, denn er ist weder sachlich noch objektiv!! Der Artikel ist eine Beschimpfungsorgie, da hat jemand seine Agressionen über Städter, Veganer oder Bobos abgelassen. Schlechter einseitiger Artikel, echt.
    Ich glaube nicht, daß sich die Leute an Tierhaltung stoßen, wenn Kühe auf Almen weiden.
    Mir geht es z.B. eher um die Massentierhaltung, die Tierfabriken, wo Tiere als Produkt und nicht als Lebewesen gesehen werden.
    Den Aufklebern im Supermarkt vertraue ich schon lange nicht mehr.
    Um sicher zu gehen, daß ich nicht am Tierleid der Tiere in den Tierfabriken schuld bin, habe ich meinen Milchkonsum weitgehend eingeschränkt.
    Tiere sind nicht irgendwelche Produkte!!!
    Tiere sind Lebewesen!
    Und wenn man bedenkt, wieviel Lebensmittel wir wegschmeissen oder wegschütten, dann kann man als fühlender Mensch nur noch den Kopf schütteln….oder handeln und weniger Tierprodukte konsumieren, damit sich die Wirtschaft drauf einstellt und es nur noch Almen gibt und keine Tierfabriken.

    • servus silvia,
      nur zur nochmaligen erklärung: es geht nicht um die industrielle massentierhaltung, die ich zu tiefst verabscheue. ich habe lediglich geschrieben, dass die veganer_innen doch bitte daran denken sollten, das bad nicht mit dem kind auszuschütten. Sprich: die Produkte unserer Bergbäuerinnen und Bergbauern genauso rüde abzulehnen wie die industriell-chemischen ‚lebensmittel‘.
      was ich dich herzhaft bitten würde silvia: gib mir einen hinweis, wer unsere kulturlandwirtschaft im berggebiet in zukunft pflegen soll, wenn die bauern über preispolitik, kind-mit-dem-bade auschüttereien verschwunden sind. und für diesen fall rate ich den veganer_innen heute schon, sich für freiwillige arbeitseinsätze auf der alm bereit zu machen. oder eben skifahren, wandern etc. tunlichst bleiben zu lassen.
      alles liebe und nix für ungut.

  35. Interessanter Artikel, sehe das in weiten Teilen ähnlich. Eine Anmerkung an die Kommentatoren, die davon ausgehen, Soja würde ausschließlich wegen der Massentierhaltung angebaut: Richtig ist, dass Soja auch in der Tierhaltung als Futtermittel Verwendung findet. Verfüttert werden aber nur die proteinhaltigen „Reste“, nämlich die ausgepressten bzw. entfetteten Bohnen. Genutzt wird also nur ein Nebenprodukt. Hauptprodukt und Anbaugrund ist Sojaöl (das Öl ist beinahe doppelt so teuer wie das Futter). Das gewonnene Sojaöl wird für Lebensmittel (schon mal drüber nachgedacht, was das ganze neutral als „Pflanzenfett“ bezeichnete Zeugs in vielen – gerade auch vegetarischen oder veganen – Lebensmitteln ist und wo es herkommt?) und Biosprit verwendet.

  36. Verstehe. Die armen Bergbauern würden ohne Milch elendig verhungern… 🙂
    Dass „alles“ Tierleid verhindert wird, stammt von Ihnen, nicht von vegan lebenden Menschen.
    Was genau den „Kult“ an der veganen Ethik ausmacht, müssten Sie auch erst mal genauer erklären.
    Nebenbei bemerkt: 98% unserer Milch kommt aus Massentierhaltung. Ich habe lange am Land gelebt, und selbst dort werden immer mehr Ställe errichtet, die die Kühe ihr Leben lang nicht mehr verlassen, damit die Produktivität erhöht werden kann.
    Googletipp: Karnismus.

    • lieber georg,
      noch eine bitte: die studie im link, in der bewiesen ist, dass 98 % unserer Milch (unserer: wo, in Tirol, in Südafrika, in Lateinamerika oder wo?) aus Massentierhaltung stamme.
      herzlichen dank im voraus.

  37. „Weshalb geben Tiere wie Kühe eigentlich Milch?“
    Um ihre Kälber zu versorgen. 50-60 Liter am Tag sind die Folge menschlicher Züchtung, und die Tiere sind nach wenigen Jahren fertig gefahren und kommen ins Schlachthaus. Almidylle hin oder her.
    Und: Was passiert denn mit den Kälbern, hm?
    Kuhmilch ist für den heutigen Menschen nicht nur unnötig, sondern schädlich. Siehe die jüngste Harvardstudie, et al.
    Sollten Sie diesen Kommentar nicht veröffentlichen, sagt das viel über Sie aus. Dann sind Sie an einem offenen Meinungsaustausch nicht interessiert und sehr viel näher am „Kult“ als die, die Sie kritisieren. 😉

    • servus georg,
      eine bitte: könntest du mir die studie zukommen lassen, in der von 50-60 l Milch / Kuh täglich die Rede ist? Wäre dir sehr dankbar dafür. Und: bitte die Harvardstudie auch gleich noch. wenn’s geht im original, denn vom hörensagen gilt nicht. noch interessanter ist für mich die quelle, aus der du offenbar die behauptung ziehtst, Almkühe seien nach wenigen Jahren fertig und kämen ins Schlachthaus.
      nochwas lieber georg: du kannst den offenen meinungsaustausch durch die bekanntgabe beider links zu den studien absolut versachlichen. Ja, es gilt halt eben: honn soit qui mal y pense.
      es wär ja auch ganz schön, mit dir durch’s offene visier zu diskutieren. aber das willst du ja nicht. anonymisierte mailanschriften wind mir – mit verlaub – schon etwas suspekt. trau dich, aussa aus de staudn.
      chönen tag

  38. Diese „Bergpredigt“ geht völlig ins Leere..glaubt Herr Kräutler im Ernst, dass ein Veganer, deshalb doch wieder Milchprodukte oder sogar Fleisch konsumieren wird, weil er sonst am Zuwachsen der Almen und am Entzug der Lebensgrundlage von Bergbauern Mitschuld hat, und bald nicht mehr Schifahren kann?!..
    Einsames Geschwurbel mit Kuhglockenbegleitung unter der Höhensonne..

    • lieber herr zaunschirm,
      in der tat, ich glaube keineswegs dass veganer_innen deshalb regionales fleisch aus bäuerlicher haltung konsumieren würden, um skifahren zu ‚dürfen‘. da diese menschen jedoch ihre konsumgewohnheiten so gestalten wollen, wenig negative folgewirkungen zu zeitigen will ich aufgezeigen, dass das kind in den auch mit dem bade ausgeschüttet werden kann. dann nämlich, wenn die bergbauern wirtschaftlich nicht mehr überleben können, ihre gabeln auf den miststock werden, die höfe schließen und weite teile der kulturlandschaft verwildern würden. mit all den negativen folgen für die tallagen.
      ich möchte die veganer_innen warnen: sie werden’s kaum zur kenntnis nehmen wollen aber es ist ein faktum. Sie werden von den gierkonzernen und den supermärkten abgezockt. das beispiel analogkäse ist nur ein beispiel. hier ein link: http://www.codecheck.info/n/134281 und dann noch die gentechnisch veränderten nicht-tierischen lebensmittel. na habe die ehre. und anstatt diesen multinationalen nahrungs-chemie-laboren das geld in den rachen zu werfen unterstütze ich mit meinen einkäufen halt lieber bergbauern, die ich zum großteil selber kenne. aber jeder wie er will…
      geschwurbel, danke, dass sie hier ungenannt den herrn reich-ranicki zitieren.

  39. Lieber Herr Kräutler,
    ich möchte anraten Fakten nicht mit persönlichen Präferenzen, Meinungen oder Einzelfallerlebnissen gleichzusetzen.
    Hiermit möchte ich vorausschicken, ich esse mit Genuss von Zeit zu Zeit mein Fleisch. Trotzdem begrüße ich sehr die allgemeine Tendenz zum Fleischverzicht bzw der reduktion des Konsums.
    Wir müssen uns bewusst werden, dass eine übermäßiger Fleischkonsum schlicht ein Hauptfaktor der Ressourcenverschwendung unseres Planeten ist. Natürlich ist die Energie Billanz am Bergbauernhof ganz Okay, weshalb ich mein Fleisch auch am liebsten zu teurem Genussmittelpreis vom Bauer oder Jäger direkt beziehe.
    Was wir Fleischfetischisten meist Vergessen ist, dass wir mit Fleisch nicht stark wie der Stier werden, denn der Stier ist Graß.. Ein kurzes Rechenbeispiel dazu: 100 energieeinheiten pflanze benötigt das tier um das Stück Fleisch das der Mensch ist zu Produzieren–> bis das Fleischvom Mensch gegessen wird verstofwechselt es min 90 dieser 100 Energieeinheiten –> Mensch ist das Fleisch also 10 Energieeinheiten. –> Stoffwechselaufwand für das Verdauen von Fleisch ist dermaßen hoch, dass der Mensch von diesen 10 Energieeinheiten mindestens die hälfte nur für die Verdauung aufbringen muss.. Sprich 5 Energieeineheiten bleiben dem Menschen übrig von den Ursprünglichen 100 mit denen wir unser Vieh gefüttert haben. –> Fleisch aus korrekter Produktion als seltenes Genussmittel = ethisch Ok, Fleisch als Grundnahrungsmittel aus Massenproduktion = ethisch notOk.
    Dass es unbedingt Mist/ Dung braucht um Gemüse zu Produzieren = Falsch und nur ein Resultat unserer Monokulturen und Naturwiedrigen anbauweise. Dass Verwaldung Erdrutsche und Muren zur folge hat wäre mir ebenfalls neu.. Dass man auf all den Feldern des Alpenraums auch für Menschen verdaubares Grünzeug anbauen kann bin ich mir sicher.
    Aja und dass die Kühe Milch geben liegt zumindest bei der Supermarktmilch nicht daran, dass sie regelmäßig Kälbern, sondern daran dass ihnen zeitlebens vorgegaukelt wird schwanger zusein (mit Chemie). Man bedenke weiter, die Kuhmilch ist eine Muttermilch, genauso wie beim Menschen damit ein Informationsträger voll mit DNA-Eiweis und Hormonen der Mutter für das Neugeborene. Kein Tier der Welt trinkt von Naturaus sein Lebenlang diesen Hormoncocktail.. Wir menschen geniesen gleich einen Mix von 100.000en Muttermilchen also der ultimativen Hormonbombe.. Kein wunder dass intoleranzen und andere Problematiken daraus resultieren.
    Herr Kräutler, bevor Sie öffentliche Ratschläge geben, sollten sie überlegen was sie sagen und nicht einfach ihr unreflektiertes Weltbild hinausposauenen und rigide daran festhalten mit Argumenten bei denen einem Schwindlig wird.
    PS: Der Bauer möge sein Fleisch geniesen, er wisse auch welche Arbeit nötig war bis es auf dem Teller landet. Der Städter sei so rücksichtsvoll und Esse Gmüs, um nicht auf Kosten anderer zu leben.

    • lieber herr refektor,
      dass ich einige aspekte der problematik unserer berggebiete und der bergbauern/bergbäuerinnen etwas zugespitzt formuliert habe geb ich ja zu. aber wie sie reflektierend sicher wissen werden still und leise vorgebrachte argumente leider nicht wirklich wahrgenommen.
      zu ihren bemerkungen zwei bitten: nenne sie mir bitte jene methode des biologischen landbaus, die ohne mist/dung gemüse zu produzieren in der lage ist. ich nehme doch an, dass sie kunstdünger zur wachstumsförderung kategorisch ablehnen. wenn nicht erbitte ich objektive kriterien, die diese methode industrieller pflanzenzucht empfehlen.
      zwotens: ist es ihnen tatsächlich ernst mit ihrer im brustton der überzeugung vorgebrachten meinung, „verdaubares grünzeug“ könne auf allen feldern des alpenraumes angebaut werden? ich erbitte hier lediglich um eine diesbezügliche aufklärung, welches grünzeug sie auf höhen zwischen 1.000 und 2.000 m anzubauen gedenken.
      eine abschlussfrage sei mir noch gestattet: weshalb hat die menschheit jahrtausendelang überlebt, ist doch die kuhmilch „ein wilder hormoncocteil“, ja eine „hormonbombe“. und welche intoleranzen führen sie direkt auf den milchgenuss zurück?
      ich danke im voraus für ihre objektiven, nachprüfbaren antworten und wünsche ein schönes pfingswochenende.

  40. Der Ton des Artikels ist mir einfach zu barsch und zu agressiv. Vielleicht würde etwas drinnen stehen, was sich zu lesen gelohnt hätte. Aber nach 5 Zeilen wurde mirs zuviel. Ich finde, jeder Veganer hat das Recht seinen Lebensstil zu wählen. Militante Veganer, aber auch militante Nicht Veganer sollen versuchen den anderen zu verstehen. Bitte um mehr Toleranz auf der Welt!

  41. An sich 100% Zustimmung zu Ihrem Beitrag. Allerdings ist die Annahme, dass die Verwilderung Muren und Erdrutsche zur Folge hätten, absoluter Quatsch.
    Dichte Vegetation verfestigt den Boden. Muren entstehen wenn wenig verfestigtes Gelände zu viel Wasser aufnimmt. Das Gegenteil ist also der Fall: Je dichter bewachsen, und somit verfestigt, ein Berghang ist, desto unwahrscheinlicher wird ein Murenabgang.
    Zudem entstehen durch die Trittspuren der Tiere unter Umständen Wasserläufe, die Murenabgange begünstigen. Nicht umsonst stehen überall im Alpenraum Warnhinweise die bitten die Wanderwege- und Pfade nicht zu verlassen.
    Alle anderen Aussagen unterschreibe ich uneingeschränkt.

    • D’accord mit der Verwaldung und der damit bisweilen verringerten Murengefahr. Es ist aber seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts allseits anerkannt, dass vor allem Fichtenwälder Muren auch fördern können. Die mitunter sogar wasserundurchdringliche Nadeldecke verhindert das Versickern des Wassers was fatale Folgen zeitigen kann. Dann nämlich, wenn bei großen Niederschlagsmengen innerhalb kurzer Zeit das Wasser oberflächlich abfließt und in die erste sich bietende ‚Blaike‘ rinnt. Das Erdreich wird unterspült und eine Mure ist die zwangsläufige Folge.
      Zudem erlauben Sie mir doch festzuhalten, dass unter Verwilderung auch eine Verbuschung zu verstehen ist. Oberhalt der Waldgrenze wird unter Verwilderung auch die Tatsache betrachtet, dass starke Grasarten sich gegen andere Pflanzen behaupten. Verrottende Gräser können unter einer Schneedecke die Wirkung von Schmierseife entfalten und Lawinen sogar begünstigen.
      Es ist also nicht alles absoluter Quatsch was man landläufig dafür hält. Einen schönen abend wünsche ich noch.

      • Sie wollen jetzt doch nicht allen Ernstes die Schutzfunktion des Waldes gegenüber Muren, Erdrutsche, Steinschlag und Lawinen leugnen?

  42. So ganz kann ich die Argumente nicht stehen lassen. Zum einen glaube ich nicht, dass der Trend zu Soja und Nüssen als Fleisch- und Milchersatz wirklich noch so stark vom Veganismus abhängt. Mandelmilch gab es in Südeuropa schon zuvor, Soja kam gleichzeitig mit dem Trend zu asiatischer Küche zu uns. Bleiben Hafer und co…eigentlich sind dies ja in unseren Breiten durchaus traditionell angebaute Getreide, oder? Ich behaupte mal, ohne das „Bobo“-Food würden wir diese Getreide teilweise vergessen.
    Ein Beispiel vom Bodensee: Das Hofgut Storzeln produziert Bio-„Milch“ aus Schwarzhafer, eine Bäckerei in Geisingen und Reginbrot in Konstanz experimentieren auch mit alten Getreidesorten. Ohne diese Anbieter gäbe es nicht nur weniger veganes Brot mit Chia drin, sondern auch keinen Haferanbau am westlichen Bodensee.
    Ich glaube auch, dass vielmehr gemischter Konsum der neue Normalzustand wird. Wenn ich ein Sushi mache, möchte ich halt ein Tofu aus möglichst regionalem Bio-Soja, zugleich esse ich auch gerne Zillertaler Butter.
    Veganismus gibt es schon so lange, sogar der Hofer listet Produkte mit der Vegan-Blume. Trotzdem scheint es eben keinen großen Bedarf an wirklich veganem Obst und Gemüse zu geben…oder haben wir in Innsbruck schon einen Veganz? Der Hype scheint zu einem Teils-Teils geführt zu haben, und darauf kann man doch ganz gut aufbauen: Die konventionelle Massenhaltung stirbt aus, die regionale Bio- (in Tirol auch: Alm-)Zucht füllt die Fleisch-Nische aus.
    Dazu passt auch das Hofgut Storzeln wieder gut: Jedes hippe Cafe in Konstanz macht dir einen Cappuchino mit Storzeln-Milch drin…nur hat dieser Hof eine Pferdezucht und verlinkt schon auf der Startseite der eigenen Webseite darauf. 99% der Kundschaft scheinen diesen Dualismus wohl nicht abzulehnen.
    Eigentlich sollte man doch hoffen, auf alpenfeuilleton von tollen Aktionen zu lesen, von food-coops, dem die Almzucht bewahrenden Slow Food und den Veganern gemeinsam. Wir haben ja eigentlich alle gemeinsame Feinde in Firmen wie PHW („Wiesenhof“), Food-Konzernen usw….es wäre zielführender, man würde diese gröbsten Probleme beseitigen, und dann erst die Diskussion führen um „Bio-Almrind“ vs „Bio-Soja aus dem Tal“…
    Wäre ich an deiner Stelle, ich hätte diesen Artikel nicht geschrieben: Es erinnert mich an diesen Kampf um die reine Lehre, der auch linke Bewegungen, Feministen, eigentlich alle Weltverbesserer lähmt.
    (PS: Ich bin nicht der Georg vom Kommentar über mir…aber ich glaube, ich habe hier auch mal als Georg geschrieben -____-)

    • Servus Georg,
      du hast schon recht: es geht nicht um die reine Lehre betreffend Vegan, Vegetarisch oder Fleischfressend. Und dennoch ist die Argumentation vieler Veganis für mich eine sektenartige. Das lehne ich ab.

  43. So ein Kaas, nicht böse sein.
    Du warst jetzt 3 Monate auf der Alm, was ja auch
    gerade sehr in Mode ist. Das heißt nicht, daß Du
    jetzt argrartechnisch den Durchblick hast.
    Was hat das außerdem mit urban oder nicht urban zu tun?
    etc. pp. Die „Bergpredigt“ hat wohl nicht hingehauen.
    Jeder, der mal kurz auf der Alm ist, meint, sofort ein Buch schreiben zu müssen oder eine Bergpredigt zu halten. Tzz.

    • servus große unbekannte,
      du fühlst dich wohl ziemlich betroffen vom blogpost? Anders kann ich mir Deinen anonymen Kommentar nicht vorstellen.
      Du verwendest eigentlich nur ein Argument, und das ziehst du an den Haaren herbei: „Du warst jetzt 3 Monate auf der Alm, was ja auch
      gerade sehr in Mode ist. Das heißt nicht, daß Du jetzt argrartechnisch den Durchblick hast.“
      Was mich immer wieder wundert: wie kommen Menschen wie du dazu, irgendetwas aus der Luft zu greifen und es dann als bare Münze zu verwenden. Diese Eigenschaften habe ich bisher nur den Rechtsfaschisten zugeschrieben.
      Zur Information: ich habe in Vorarlberg zwischen 1985 und 1993 eine organisierte Direktvermarktung bergbäuerlicher Produkte (ausschließlich von Bergbauern der Kat. 3 bis 5 wenn es dir etwas sagt) initiiert und auch erfolgreich umgesetzt. Die KOPRA, ein Non-Profit-Verein, hatte mehr als 1.000 Mitglieder und rund 100 Bergbauern, die so über unsere Drehscheibe direkt vermarkten konnten. Ich hatte also etwa 8 Jahre permanent mit den Bergbäuerinnen und Bergbauern des Großen Walsertales zu tun. Da konnte ich mir doch einiges an Durchblick aneignen. Dass ich ein Bauernbua bin, möchte ich hier jetzt nicht an die große Glocke hängen.
      Was meine Almzeit anlangt: ich war jetzt schon insgesamt 6 Monate auf der Alm, du täuscht dich mit den 3 schon wieder. Und: ich habe mit Freunden eine Freiwilligeninitiative namens „Schule der Alm“ ins Leben gerufen, um die letzten noch existierenden Bergmähder im Valsertal vor dem Zuwachsen zu schützen. (vgl. https://tirolischtoll.files.wordpress.com/2016/04/sda-ausgabe01-2016-web.pdf) Du bist herzlich eingeladen, den Grundkurs zu besuchen und in den kommenden Jahren aktiv und vor allem freiwillig mitzuhelfen, ein Tiroler Kulturerbe – eben das Bergmahd – zu erhalten. So könntest Du aktiv etwas tun.
      Wenn ich dich nicht überzeugen konnte mit meiner Predigt – soll sein. Aber bei deiner Argumentationsführung denke ich, dass ich dazu auch gar nicht in der Lage wäre.
      Alles Gute – und vielleicht in Zukunft mit weniger haltlosen Annahmen in eine Diskussion gehen.
      Werner Kräutler
      Und weshalb sollte ich ein Buch schreiben? Woher nimmst du diese Behauptung?

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