Er öffnet die Augen. Weiß nicht wo er sich befindet. Panik steigt in ihm hoch.
Wie lange hat er geschlafen? War es gar eine Ohnmacht?
Er kann sich an nichts erinnern. Das Vorher scheint ausgelöscht. Als hätte es nie existiert.
Er kennt seinen Namen. Aber er kann ihn nicht aussprechen. Zu trocken ist seine Kehle. Nur ein Krächzen ist zu hören, das sich seinen Weg ins Ungewisse sucht.
Seine Seele liegt wie ein Stein in seiner Brust.
Das Zimmer wirkt steril. Kein persönlicher Gegenstand. Nichts, das darauf hinweist, wer hier lebt und wie.
War das sein Zuhause? Er weiß es nicht.
Die ungute Gefühl in der Magengegend verstärkt sich. In seinem Inneren wird es immer enger. Der Druck steigt. Übelkeit kommt auf.
Der Blick aus dem Fenster tut sein übriges. Glatte, graue Gitterstäbe trüben ihn.
Ist er etwa ein Gefangener? Doch von wem? Wer sollte ihn wegsperren und wieso? War er eine Gefahr für andere? Oder für sich selbst?
H. H. Hallo.
Hört er sich selbst flüstern. Niemand antwortet.
Sein Herz schlägt schneller. Immer schneller. So laut, dass es bald den gesamten Raum auszufüllen scheint. Die Übelkeit ist mittlerweile bis in den Rachen vorgestoßen. Er muss hier raus. Sofort. Klarheit!
Er will aufstehen, doch seine Füße geben nach. Unsanft schlägt er mit dem Kopf auf dem kalten Fliesenboden auf.
Die Übelkeit verschwindet. An ihre Stelle tritt ein Kopfschmerz, der bis in den kleinen Zehen strahlt. Ein plötzliches Ziehen, messerscharf und glühend heiß.
Kurz überlegt er, ob er einfach liegenbleiben soll.
Doch er rappelt sich auf und kriecht zur Tür.
Sein Hals ist mittlerweile komplett trocken. Die Ungewissheit hat den letzten Tropfen aufgesogen, seinen Mund und Rachen zur lebensfeindlichen Umgebung werden lassen.
Wie lange hatte er nichts getrunken? Sein Magen grummelt.
Er reckt den Arm nach oben und versucht die Türklinke zu erreichen. Es gelingt.
Abgesperrt.
Was soll das? Was ist hier bloß los?
Ein stummer Schrei.
Plötzlich sind Schritte zu hören.
Endlich Erlösung, denkt er und schläft wieder ein.