Immer wieder schleichen sich beim ORF Verunreinigungen bei der Wahrheit ein. Selbst ein Jahresrückblick lässt noch ein kleines Seitengeschäft für raffinierte Werbung zu.
Wenn eine Diktatur einmal die Maske hat fallen lassen, helfen auch fesche Umzüge nichts mehr, um die nackte Wahrheit zu vertuschen.
Der ORF ist letztlich eine Diktatur, seit er durch die Haushaltsgebühr sich unter Zwangsmaßnahme Zutritt in die Wohnungen verschafft. Denn wer ihn nicht gutwillig empfängt, dessen Gebühren werden zwangs-exekutiert.
So ist es kein Wunder, dass jene, die ab und zu das ORF-Programm über sich ergehen lassen, das nicht aus Interesse an Nachrichten oder Programmen tun, sondern ausschließlich unter dem argwöhnischen Blick, wo der ORF wohl schon wieder ein taktisches Foul setzt, indem er die sogenannte Objektivität aushebelt.
Am Sonntag, 14. 12. 2025, war wieder eine Gelegenheit auf jene Meta-Ebene zu schauen, auf der die ORF-Betreiber und Akteure ihre Geschäfte abwickeln.
„Die Runde mit Armin Wolf“ gibt sich dabei als Oval Office, in dem der hochbezahlte Anchormann Armin Wolf eine Diskussion abführt.
Am besagten Dezembersonntag geht es dabei um eine Art Jahresrückblick, die wichtigsten und interessantesten Vorgänge des Jahres sollen zur Sprache kommen.
Dabei diskutieren:
– Cathrin Kahlweit | „Süddeutsche Zeitung“
– Thomas Hofer | Politikanalytiker
– Corinna Milborn | PULS 4-Gruppe
– Michael Fleischhacker | Servus TV
Alle vier pflegen eine Art essayistischen Stil, indem sie die bereits ausgestrahlte Faktenlage mit einem persönlich gefärbten Ton unterlegen, der darauf hinweist, dass auch ihre Medien jeweils eine eigene Geschichte erzählen, wenn sie sich über die Gegenwart hermachen.
Cathrin Kahlweit und Corinna Milborn setzen einen zusätzlichen Akzent, indem sie darauf hinweisen, dass durch die Trumperei und die Taliban die Rechte der Frauen eingeschränkt werden.
Thomas Hofer zeigt in jedem Satz, dass er nicht nur schizophrene Phänomene einer Zweierkoalition, sondern auch Triple-Versagen einer Dreierregierung gut austariert kommentieren kann. Er bietet sich als idealer Bauchredner für den aktuellen Dienst des ORF an, weil er die Sachen nicht als Journalist, sondern als Wissenschaftler zu beschreiben versucht.
Michael Fleischhacker dreht es während der Sendung mehrmals den Magen um, schließlich muss er in einer Runde sitzen, die eine öffentlich rechtliche Philosophie vertritt, die mit eine Ursache dafür ist, dass Österreichs demokratisches System an die Grenzen geraten ist.
Als Zwangsbestrahlter lässt man das Medium über sich ergehen und unterhält sich sogar trefflich dabei, zumal alle Protagonisten eine für österreichische Verhältnisse erstaunlich angenehme Rhetorik entfalten. Wenigsten ganze Sätze kriegen sie hin, lassen einander ausreden und nehmen die Gegenargumente auf, indem sie die Widerparte zwischendurch mit einem Kompliment würdigen.
Und der Wolf sitzt da und kassiert, ist man versucht zu sagen, längst schaut niemand mehr darauf, was er sagt, sondern ob er das Geld wert ist, das man als zwangsverpflichteter Zuhörer ihm zahlen muss.
Als schon fast alles gelaufen ist, lässt sich der Wolf doch noch zu einem taktischen Werbe-Faul hinreißen, er bringt den „Falter“ ins Spiel, der angeblich sensationellen Journalismus betreibt, in dem er die Welt in gut, böse und jenseitig einteilt.
Während die drei Braven diese Dreierkolumne zum Schluss mit eigenen Helden befüllen und mitspielen, ist es dem Fleischhacker vom Servus TV genug. Er wolle nicht nach der Pfeife des Wolf und seines Falters tanzen, sagt er sinngemäß und ermuntert dadurch die Zuschauer, zu einer Betrachtung der Welt jenseits des öffentlich rechtlichen Status.
STICHPUNKT 25|95, 16.12. 2025