Bei einem Escape Game ist das typischerweise Reinkommen einfach, das Wieder-Rausfinden schwer.
Kriege sind auch nichts anderes als Escape Rooms, bloß eben für Autokraten und solche, die es gern werden möchten, wenn es für sie in der politischen Realität langsam eng wird. Nur dumm, dass solche Leute echt keine Ahnung vom Spiel haben und nie wissen, wie sie da wieder rauskommen sollen; und am Ende sind Kriegsspiele auch ganz ohne Lustgewinn, weil man sich letztlich nie sicher sein kann, dass dem Gameentwickler, der sich das für einen ausgedacht hat, nicht irgendwo ein Fehler im Konzept unterlaufen ist. Aber wie beim Nowayout-Escape Room gibt es zumindest auch hier eine GmbH im Hintergrund, die auf jeden Fall Gewinn zieht aus jedem, der sich auf ihr Spiel einlässt.
Serienkrimis sind die Gratis-Escape-Rooms für den kleinen Mann. Sie erzeugen Lustspannung, weil man weiß, der gute Held/die Aufdeckerin wird am Ende überleben, denn er oder sie kommt in der nächsten Folge ja wieder vor. Im Gegensatz dazu erzeugen reale Schießereien bloß ein lebenslanges Trauma, falls man nicht überhaupt derjenige ist, der erschossen wurde. Den tangiert es dann natürlich überhaupt nicht mehr, was aber auch keinen Lustgewinn darstellt.
Beschimpfungen und Todesdrohungen, die man so vor sich hinmurmelt, um seinem Ärger Luft zu machen, erleichtern ungemein und helfen ein Magengeschwür zu vermeiden. Murmle ich sie allerdings irgendwo im dunklen Escape Room des Internet, kann das zu Epidemien führen, gegen die noch kein Heilmittel gefunden wurde.
Also doch besser, wir buchen ab und zu ein Ticket für den kommerziellen Escape Room, schauen harmlose Serienkrimis oder murmeln unsere Verwünschungen gegen die Badezimmerwände. Dort gibt´s wenigstens eine Türe, durch die man wieder rauskommt.
