Es gibt sie.
Diese eine Sprache, der wir alle mächtig sind, oder es zumindest sein könnten.
Es ist die Sprache des Spürens.
Sie kommt ohne Worte aus. Und doch lässt sie uns alles fühlen. Unmittelbar und Gemeinsam.
Sie geht tief.
So tief, dass sie uns berührt. Da ist Angst oder Freude. Geborgenheit, Einsamkeit, Vertrauen, Enge oder Weite.
Es sind jene kostbaren Momente, in denen wir einen größeren Raum, einen gemeinsamen Empfindungsraum betreten. Einen Raum, in dem wir uns einlassen, uns berühren lassen und das, was uns berührt, zulassen.
Es sind Momente,
- in denen wir spüren, dass jemand für uns da ist,
- in denen wir erleben, dass uns jemand liebt,
- in denen wir merken, dass jemand uns täuschen will, selbst wenn er freundliche Worte wählt,
- in denen wir eine Gefahr fühlen, noch bevor sie da ist,
- in denen wir Möglichkeiten spüren, die sich uns eröffnen,
- in denen wir wahrnehmen, was jemand gerade braucht, auch ohne Worte,
- in denen wir die Nähe eines Menschen fühlen, obwohl er weit entfernt ist,
- in denen wir eine Verbindung zu jemandem spüren, der nicht bei uns ist.
Diese Sprache ist alt, sie ist universell.
Sie kennt keine Grenzen, keine Übersetzungen. Sie kann Worte nutzen, doch sie braucht sie nicht.
Es ist die Sprache der Resonanz. Eine Sprache, in der etwas in uns zum Klingen kommt, in der wir mitschwingen.
Sie mag keine Worte brauchen, doch sie braucht Gehör. Jemanden der zuhört.
Eine Offenheit, die sowohl nach außen als auch nach innen geht.
Und sie braucht Mut. Den Mut, sich berühren zu lassen, sich zu spüren, auch wenn das manchmal unangenehm ist.
Sind wir bereit dafür?
Denn nur so werden wir sie hören.
Jene Sprache, die so viel mehr ist als nur Worte.
In der unser Sein berührt wird.
Es ist die Sprache, mit der wir in die Welt gekommen sind.
Die Sprache des Spürens.