Innsbruck ist toll. Aber wenn man hier aufwächst, stört den jugendlichen Geist früher oder später doch manches. 2016 war ich 14/15, habe meine ersten Gedichte geschrieben und fühlte mich eingesperrt im „Herz der Alpen“. Egal wohin ich meinen Kopf wandte: Mein Blick prallte an hohen, steilen Felswänden ab. Innsbruck fühlte sich an wie ein Loch, in dem jede:r jede:n kennt. Damals wuchs der Wunsch, die Stadt zu verlassen. Davon handelt das nachfolgende Gedicht.
xx/08/2016 Entscheiden
Verdammt, ich kann mich nicht entscheiden,
soll ich weggehen oder bleiben?
würds am liebsten meiden,
das Entscheiden.
Wies kommt, so kommts,
muss mich nicht entschließen, will ich glauben,
doch mach ichs nicht, wird Zeit das Urteil fällen,
und wird dies womöglich nicht zu meinen Gunsten sein.
Drum richtet Zeit schöne Grüße von mir aus,
das Beschließen sei beschlossen,
und das Leben mir noch nicht entflossen.
Mit 14/15 konnte ich klarerweise noch nicht weggehen, unter anderem deshalb blieb ich – und lernte die Landeshauptstadt und generell Tirol von Jahr zu Jahr mehr lieben.