Drei Erklärungsmodelle mit Wetter – Religion – Evolution
a) als Wettergespräch
Weit verbreitet sind jene Gespräche, in denen das Klima behandelt wird wie früher das Wetter. Man ist froh um das Thema, lässt das Gegenüber in Ruhe und erzählt unverbindlich, wie man selbst das Wetter empfindet und dass es bald wieder anders sein werde.
Öfters fällt auch der schöne Satz: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.
Eine typische Art, den Klimawandel auszutricksen, ist die Substitution des Ärgernisses mit einer freundlichen Maßnahme.
Wenn du unten im Keller Wasser hast, weil vielleicht das Haus in der roten Zone steht, dann brauchst du bloß oben eine PV-Anlage zu installieren, und schon hast du den Klimawandel für dich besiegt.
Ein gutes Medikament, den Klimaschäden zu begegnen, ist die Erhöhung der Versicherungssumme.
Wenn du höher versichert bist, als es die Wohnung wert ist, kann es dir egal sein, wenn dir das Klima Feuer, Nässe oder Sturm schickt.
Auch der Trotz ist eine gute Maßnahme, das Klima zu besiegen. Legendär ist jenes Katastropheninterview, wo ein Betroffener gezeigt wird, dem es gerade das Haus vom Hang gespült hat. Voller Trotz sagt er in die Kamera: Ja das ist ein Elend, aber jetzt machen wir einmal Urlaub, wir haben schon seit Monaten gebucht. – Wo solle es hingehen? – Bali.
b) religiös und oder wissenschaftsgläubig
Spätestens seit dem Auftritt von Ozonloch und Waldsterben steht die Wissenschaft hoch im Kurs. Sie kann nämlich nicht nur Dinge messen und Datenkurven hochrechnen, sie kann im regional-linearen Wissenstransfer sogar noch Gegenmittel vorschlagen, die prompt wirken.
Nicht immer freilich genügt es, das Kühlmittel im Kühlschrank zu wechseln, und schon wächst das Ozonloch wieder zu.
Aus der Bauwirtschaft wird berichtet, dass die Wissenschaft auch völlig falsch liegen kann. Gegenwärtig brechen in Deutschland überall die Autobahnbrücken zusammen, weil bei deren Errichtung niemand mit dem tatsächlichen LKW-Verkehr und der dadurch auftretenden Belastung gerechnet hat.
Das Zahlenmaterial hat sich als „wenig belastbar“ herausgestellt.
Religiöse Gruppierungen, wie es teilweise gesichert die Grünen sind, empfehlen, mit weniger Reifendruck oder Geschwindigkeit über die Brücke zu fahren, um diese zu entlasten und vielleicht gar zu retten.
Der wissenschaftlich linear denkende Mensch wird freilich bemerken, dass man die Tonnage abstellen müsste, wollte man die Brücke retten.
Auf das Klima umgelegt bedeutet dieser wissenschaftlich-religiöse Ansatz, dass man die Tonnage Menschheit zurückfahren muss, will man das Klima als Ansammlung zerbröselnder Wetterbrücken entlasten.
Zu dieser Form der wissenschaftlich-religiösen Betrachtung gehört auch das Beten.
Um das Klima auszuhalten, musst du täglich die wissenschaftlichen Daten als Abendgebet heruntersagen, damit du halbwegs einschlafen kannst.
c) als Beitrag zur Quanten-Evolution
Quanten-Evolution nimmt an, dass wir mit den gängigen Erkenntnismitteln nicht beurteilen können, wie sich die Evolution entwickelt. Landläufig erklärt man sich Quanten ja so, dass sie sich verändern, während wir sie beschreiben.
Von der Evolution hingegen wissen wir, dass sie sich nicht rückabwickeln lässt. Was aus der Tube draußen ist, kann nicht mehr zurück gestopft werden.
Folglich taugt das Beispiel auch nicht für die Zukunft, indem wir die Evolution in eine formale Zukunfts-Tube packen.
Die Evolution weiß selbst nicht, was sie will!
Niemand hat als Körperschaft die industrielle Revolution mit ihren Emissionen geplant, weshalb diese auch von keiner Körperschaft der Welt reduziert oder rückgängig gemacht werden können.
Was wir momentan als Klimawende empfinden, ist höchstens eine Einkerbung auf dem unendlichen Maßstab der Evolution.
Wenn man davon ausgeht, dass sich die Lebewesen durch Mutation verändern und der Umgebung anpassen, so sollten wir vielleicht bei den Mutationen ansetzen und nicht beim Klima.
STICHPUNKT 25|70, geschrieben am 17.09. 2025
In einem radikalen Schritt, den wir aber nicht schaffen, weil er in unserem Kulturkreis weggezüchtet worden ist, müssten wir die „Tonnage Menschheit“ verringern. Also, jeder neu gezeugte Mensch ist der Untergang für die bereits vorhandenen.
In einer zweiten Stufe müssten wir mutieren, beispielsweise die Temperaturregelung von Kaltblütern annehmen, die tagsüber unter einer PV-Paneele liegen und in der Nacht arbeiten, bis das Grundwasser aus der Erde kommt.
In einer dritten Stufe werden wir den Körper selbst abschaffen müssen, weil er den Erdbedingungen nicht mehr gewachsen ist. Tatsächlich gibt es Überlegungen, die KI als neue Menschheit anzusehen, die ohne Körper in sich selbst intelligent ist.
In der letzten Stufe wird freilich wieder die Evolution die Sache in die Hand nehmen, wir Menschen werden dabei keine Rolle mehr spielen.