Henri Matisse war auf der Suche nach dem Licht. Nicht nach dem perfekten; einfach nach Licht. Er reiste dafür 1930 ans andere Ende der Welt.
Der Gedanke daran hat etwas in mir ausgelöst. Etwas losgetreten. Mich erschüttert. Mein gesamtes Glaubenskonstrukt. Meine Realität.
Wie konnte ein Maler, der so viele Motive sah und Großartiges schuf, sich mit Licht zufriedengeben?
Schauen sei ein künstlerischer Akt. Der halbe Weg zum Werk.
Nur wer wie ein Kind sieht – spielerisch, naiv, zum ersten Mal – erkennt das wahre Wesen.
Was einfach klingt, ist harte Arbeit. Zu fest sitzen Gewohnheiten und Denkmuster.
„Das ist ein Stuhl.“
„So sieht die Sonne aus.“
„So eine Giraffe.“
Was, wenn wir dafür keine Begriffe hätten? Keine Erfahrungen? Kein Wissen?
Was sehen wir dann? Form? Struktur? Geometrie? Wesen?
Vielleicht braucht es nicht mehr. Keine klügeren Gedanken. Sondern weniger.
Ein Abrüsten der Gedanken. Weniger Codes. Weniger Symbole. Weniger Bedeutung.
Zurück zum Anfang. Als alles neu war. Und ein bisschen Licht ausreichte.
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