Zu viel und zu wenig

15. April 2024
1 Minute Lesezeit
Foto von Scott Webb auf Unsplash

Jahrzehntelang litt man unter dem sehr kargen politischen Angebot. Da gabs nur Schwarz oder Rot, wobei die eine Farbe der anderen als Dauer-Schreckgespenst diente. Das galt für das ländliche Tirol wie für die Großstadt Wien, nur jeweils spiegelverkehrt.  Andere Farben standen mehr oder weniger unterhalb der politischen Wahrnehmungsschwelle.

Und nun das: 14 Farben in Innsbruck zur Auswahl, das ist mehr als das Auge fassen und der Verstand einordnen kann. Wer da ohne Farbgefühl allerhand miteinander vermengt, landet womöglich in düsterem, altbackenem Braun. Andere lassen ihre Unentschlossenheit, physikalisch richtig, am Wahlzettel in strahlendem Weiß zusammenfließen.  Wie wird das bloß enden? In einem Regenbogen oder in schmutzigen Misstönen?

Warum nur haben wir immer von allem entweder zu viel oder zu wenig? Zu viele, die bei uns arbeiten möchten, und zu wenige Arbeitskräfte. Zu viele Dinge, die man kaufen kann, und zu wenig wirklich Brauch- und Haltbares dabei. Zu viel Wohlstand und zu wenig, dass es für alle reichte.

Wo ist da bloß die viel beschworene Mitte, von der alle reden? Wer schafft uns endlich diese Mitte?

Geboren 1954 in Lustenau. Studium der Anglistik und Germanistik in Innsbruck Innsbruck. Lebt in Sistrans. Inzwischen pensionierte Erwachsenenbildnerin. Tätig in der Flüchtlingsbetreuung. Mitglied bei der Grazer Autorinnen und Autorenversammlung Tirol, der IG Autorinnen Autoren Tirol und beim Vorarlberger AutorInnenverband. Bisher 13 Buchveröffentlichungen.

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(c) Michael Baumgartner
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