Eleganz ist Eliminierung

Eigentlich hätte am heutigen Tag ein anderer Artikel erscheinen sollen.

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Photo by Jo-Anne McArthur on Unsplash
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Einer der „good vibes“ produziert und positiv stimmt. Stattdessen liefere ich das Gegenteil davon, nicht weil es mir Spaß macht, sondern um auf ein Thema hinzuweisen, das medial leider viel zu wenig zur Geltung kommt: Dem Tragen von Pelz.

Ich will dazu gar nicht viel schreiben, da es ein Video gibt, dass um einiges mehr Wirkung erzeugt, als es meine Wörter je tun könnten. Dieses habe ich am Ende des Artikels verlinkt. Zuvor allerdings noch das Neuste aus der Pelzindustrie. Eine kleine Zusammenfassung, ohne sarkastischen Unterton, ohne Kommentar, nur Fakten.

Um Pelz so herzustellen, wie er für uns in den Läden als Mantel oder Muff erwerbbar ist, benötigt es Tiere. In den meisten Fällen sind das Nerze, oft auch Hermeline, Füchse oder Chinchillas. Dänemark war, noch vor Polen oder China, eines, wenn nicht sogar das größte, Pelz produzierende Land der Welt und führte über 1000 Pelzfarmen. Doch dann brach die Corona-Krise aus und diese machte auch vor diesen kein Halt. So kam es, dass sich das Virus unter den gehaltenen Nerzen verbreitete und innerhalb von zwei Wochen den Tod von allen im Land gehaltenen Nerzen, insgesamt 17 Millionen Tieren, mit sich brachte. Doch wer nun denkt, dass Dänemarks Nerze an dem Virus starben, der irrt. Denn die Tiere wurden totgeknüppelt, sowohl die gesunden als auch die infizierten. Manche auch in kleine Transportwagen gesteckt, mit Kohlenmonoxid vergast und anschließend verbrannt. Das Fell der Tiere wurde dann nicht zu Pelz verarbeitet. Für die Tötung, eine Anordnung der dänischen Regierung, gab es keine rechtliche Grundlage. Eine Kommission untersucht nun den Fall.

Doch dies sollte nicht das Ende der dänischen-Pelzindustrie werden, denn die EU entschädigte diese mit 1,75 MILLIARDEN EURO. Das Geld soll unter anderem in die Anschaffung von neuen Nerzen gesteckt werden, mit dem Ziel, die Pelz-Industrie wieder aufzubauen und die Züchter dabei zu unterstützen. So bestellte sich Dänemark 10.000 Tiere, der größte Teil stammt aus isländischen Pelzfarmen, die Anfang Januar auf das Festland übersiedeln sollen. Dort werden sie, Stand jetzt, jedoch sofort nach ihrer Ankunft getötet. Nicht, um deren Felle anschließend zu Pelz zu verarbeiten, sondern des Faktes wegen, dass seit der dänischen Parlamentswahl im Oktober noch keine Regierung gebildet ist und nicht klar ist, wer für die Kosten der Untersuchung der Nerze auf das Corona-Virus verantwortlich ist. Pro Nerz macht diese nämlich 86 Euro aus, was bei 10.000 Tieren 860.000€ ergibt. Und wenn niemand die Corona-Tests der Nerze bezahlen will, müssen diese getötet werden – man wolle schließlich keine Cluster schaffen. Fortsetzung folgt.

Und wer nun wissen will, wie es eigentlich hinter den Kulissen einer Pelzfarm aussieht und unter welchen Umständen jene Tiere gehalten werden, die anschließend getötet werden, um für uns als Mode-Accessoires herzuhalten, dem habe ich hier ein Video verlinkt, das ein ehrliches, aber schonungsloses Bild zeichnet.

Doch eine kurze Trigger-Warnung zu Beginn: Wer empfindlich auf diese Art von Video reagiert, dem empfehle ich, sich dieses nur im Beisein anderer Personen und in einer guten mentalen Fassung anzusehen:

2000er-Jahrgang. Student. Schreibt gelegentlich Bücher und Texte. Mag alles was mit Sport zu tun hat. CR7 > Messi.

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