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Here we go again

Neue Season, selber Mist.

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Wie die Champions League startet auch meine Tätigkeit als Kolumnist des Alpenfeuilletons im aktuellen Spätsommer in die neue Saison. Anders als bei den teilnehmenden Klubs der Königsklasse des Fußballs, hat sich in der realen Welt allerdings wenig getan. Same shit, different day halt.

Wobei Spätsommer für die aktuelle Jahreszeit – auf dem Papier zumindest – der falsche Terminus ist, läuft dieser doch eigentlich nur bis zum 22. September. Aktuell befinden wir uns ja genau genommen schon im Herbst und damit schon fast im Jahresendspurt. Spürbar ist dies allerdings nicht. Die Temperaturen sind ungewöhnlich warm, die Blätter nicht braun, rot oder gelb, sondern sattgrün, und auch der kalte Wind lässt über weite Teile noch auf sich warten. Und gäbe es kein Oktoberfest oder Lebkuchen in den Supermärkten, so würden wir den Wechsel der Jahreszeiten momentan wohl nicht einmal bemerken. Zur Freude aller Urlauber und Sonnenanbeter, zum Leidwesen der Welt. Wie pathetisch.

Dass sich über die Sommerpause hinweg wenig getan hat, stimmt so natürlich nicht. Der Klimawandel mitsamt seinen Auswirkungen war in dieser nämlich dauerpräsent, und lieferte der Welt eine Kostprobe dessen, was uns nicht nur in der fernen, sondern auch nahen Zukunft noch erwartet. Darunter fallen zwar auch eine verlängerte Badesaison und T-Shirt-Wetter, aber auch eine Häufung von sinnflutartigen Regenfällen und ausufernenden Waldbränden.

Wie in Hawaii, Teneriffa, Griechenland, Libyen, Italien, Australien, Kanada, Angola, Sambia, Madagaskar, Algerien, Tunesien, Pakistan, Taiwan, Südkorea, China, ff.

Zum Glück aber nur mit Abstrichen in Österreich, weswegen natürlich überhaupt kein Grund zur Sorge besteht. Und auch keine Dringlichkeit bezüglich eines entsprechenden Klimaschutzgesetzes, das trotz einer Grünen Partei in der Regierung längst überfällig ist. Die alte Regelung ist ohnehin erst vor etwas mehr als 1000 Tagen ausgelaufen und die Überschwemmungen in Tirol, Kärnten, oder der Steiermark im vergangenen Sommer sind ja eh Normalität. Die gehören halt dazu, so wie das Auftragen von Sonnencreme, das Baden im See oder das Eis essen. Und so richtige Überschwemmungen gab es in Mitteleuropa eh nicht, also vielleicht in Italien, Kroatien oder Bosnien-Herzegowina, aber das sind ja immerhin andere Länder und diese damit vermutlich ziemlich weit weg.

Also einfach weiter die letzten(?) warmen Sonnenstrahlen dieses herrlichen Spätsommers genießen, bevor uns der eiskalte Winter mit seinen Schneemengen früher einholt als uns liebt ist. Stichwort Schnee: In drei Wochen beginnt btw der Ski-Weltcup. In Sölden. Dort gleicht die Berglandschaft momentan allerdings eher einer Mondlandschaft als einem Winterwunderland. Nur gut, dass die Veranstalter bereits im Frühjahr 60.000 Kubikmeter Schnee gebunkert haben. Eh völlig normal alles.

2000er-Jahrgang. Student. Schreibt gelegentlich Bücher und Texte. Mag alles was mit Sport zu tun hat. CR7 > Messi.

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