Bauplan meiner Selbst

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Heute habe ich einen Film gesehen der mein Leben grundlegend verändert hat. Morgen werde ich mich nicht mehr daran erinnern können. Vor kurzem las ich ein Buch, das mir die Augen öffnete. Doch nach ein paar Tagen wurden meine Augen müde und ich ließ sie wieder ruhen. Vor einem Monat hatte ich eine einzigartige Idee für einen Text, doch brachte ich bis jetzt kein Wort auf’s Blatt. Ich bemühte mich nicht mal. Ich bin ein Autor der nicht schreibt. Ich erlebe Abenteuer die ich mir mit schönsten Farben ausmale, doch mit echter Farbe beklecker ich mich definitiv nicht. Ich träume, doch bevorzuge es nicht aufzuwachen.
Wann werden mich die Leute endlich als die Person respektieren, die ich mir schon seit Jahren wünsche zu sein? Ich habe den Bauplan meiner Selbst im Kopf, doch bin zu faul für den Spatenstich. Habe Angst davor, der zu bleiben der ich bin, obwohl es mir an nichts fehlt. Doch ich will mehr. Will Relevanz. Will geliebt werden. Will einzigartig sein, herausstechend aus einer schier nicht enden wollender Masse von Personen die nach denselben Sternen greifen. Will nicht vergessen werden. Doch trage ich nichts zum Gedächtnis bei.
Mit Neid blicke ich in die bekannten Gesichter der Geschichtsbücher. Leute die aufstanden um etwas zu bewegen. Doch ich kann mich nicht zum Aufstehen bewegen. Wann kommt mein Moment? Was muss sich ändern, damit ich mich ändere? Wie muss ich mich ändern, damit sich was ändert? Ab heute wird alles anders sein, sagte ich gestern. Heute denke ich gestern hätte sich was tun sollen. Ich weiß nicht mehr wo ich anfangen soll. Wann werde ich diese Zementblöcke an meinen Beinen los um endlich zu fliegen? Ich würd‘ so verdammt gern fliegen.

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fliegen
fliegen
Fliegen
FLIEGEN
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Ich wäre gern dieser kleiner, unantastbarer Punkt dort oben am Himmel, in transzendentale Höhen aufsteigend. Doch ich bleib immanent. Dafür muss ich nichts tun.

1 Comment

  1. Ich glaube mit diesen Worten sprichst du 1000en Menschen aus der Seele! Wunderschön geschrieben. Tiefsinnig. Und auch traurig.

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