Du fragst mich, was Glaube ist #36

28. Juli 2017
1 Minute Lesezeit

Der Glaube ist ein Bedürfnis
In gewissen Grenzen kann ich manche Vorurteile gegenüber der Religion im Allgemeinen und bestimmten Konfessionen im Besonderen nachvollziehen; ja, ich würde sogar so weit gehen und sagen: In einigen Fällen ist ein Aufmerksammachen und nachdrückliches Warnen vor religiösen Missständen etc. tatsächlich angebracht und gefordert (auch von den Gläubigen).
Jedoch: Was ich überhaupt nicht verstehen kann, und wogegen ich mich auch nachdrücklich ausspreche und verwehre, ist die Kritik am persönlichen Glauben, weil dieser ja nicht Resultat einer Art „Gehirnwäsche“ (sprich: Erziehung), Missionierung oder Gewaltandrohung ist, sondern das private und alleinige Bekenntnis, nämlich:
ICH glaube!
Dieses „Credo!“ kann niemandem aufgezwungen werden, denn es ist mit einem inneren Reifen verbunden; einem langen und (manchmal) beschwerlichen Weg, auf dem man nur willentlich seine Schritte setzt, und nicht, weil man dazu verleitet wird.
Der Vorwurf, den man also (in Teilen vielleicht) der Religion machen kann, sie würde allenfalls nichts sagende Lippenbekenntnisse lehren und nachbeten lassen, welche aber die wahre Verfasstheit des Bekenners nicht wiedergeben, kann man dem Glauben demnach keinesfalls machen; weil: Niemand glaubt, weil er muss.
Ich glaube, weil ICH will.
Martin Kolozs, 17. Juli 2017
(Die nächste Folge erscheint urlaubsbedingt zum Monatswechsel August/September 2017)

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Vorheriger Artikel

Warum die KPÖ Plus meine neue politische Heimat ist

Nächster Artikel

Wenn es Sterne auf die Kulturbanausen regnet

Latest from Leben

kath.net und andere Sünden

Es wurde schon viel kritisiert. Die meisten Menschen kümmert es kaum. Das katholische Nachrichtenmagazin kath.net floriert und verstreut seine Hetzbotschaft in Österreich, Deutschland und

Happy Birthday!

Ich reihe mich hiermit bescheiden ein in die lange Reihe prominenterer Gratulanten: Happy Birthday und viele weitere gesunde und aufregende Jahre, mein Freund!
Photo by Patrick Schneider on Unsplash

Port und Nippel

Wie ich ins Krankenhaus gekommen war, darüber habe ich hier schon geschrieben. Nun soll es um die physische Seite der Geschichte gehen.
Photo by Patrick Schneider on Unsplash

Finstere Wochen

Unser Autor richtet seinen Blick zurück aufs Leben. In einer schier unvorstellbaren Situation.

Könnte auch spannend sein

Politische Amtszeiten begrenzen!

Eine Begrenzung von politischen Amtszeiten hätte zwei ganz entscheidende Vorteile.
(c) Helmuth Schönauer

Alpentiere

Manche Artikel muss man als Glossist schnell schreiben.
(c) Michael Baumgartner

The power of being nice VI

oder warum Gewalt nie eine Lösung ist.