Freitagsgebet #2: Potsdamer Platz

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Anmut, getaktet, am Potsdamer Platz, malt in den Sand versteinerter Herzen. Die wollten, wären sie nicht in Staub und Asche die Magengrube hinabgestürzt, unsere Schläfen treffen bis Blut die Tränen verdünnt und den Mörtel befeuchtet. Jungfräulich brannte die Sonne unserer Iris den Anblick der anderen Seite ein. Ohne Herold brach geronnener Puls deren Brustgräber und die Mauer, von der aus sie auf uns zielten.
Geröll tanzte im Staubwolkenschleier und die Leiber, die sie trugen, sackten mit den Ziegeln, auf denen sie standen, in sich zusammen. Vertrauter Klang umspülte den Schorf meiner Augenlieder, als deine Hand der meinen das Verlernen einschrieb. Sie sollte nun die Freiheit neu greifen. Und ich griff nach der deinen. Der Stummen Worte, Blinden Bilder, Toten Regung spürten, schauten und  lauschten wir barfuß im Sand, die Fersen Furchen ziehend, mit höchster Gewalt.

Titelbild: (c) The Daily Beast

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