Liebe Indie-Hörer: Hört auf Frei.Wild zu hassen!

9 Minuten Lesedauer

Vor kurzem bin ich auf ein Phänomen aufmerksam geworden. Besser gesagt bin ich regelrecht darauf gestoßen. Ungewollt. Ein kurzer Besuch in Kufstein und schon war Frei.Wild im Gespräch. Schließlich spielte diese Band an diesem Tag auf der Festung Kufstein. Seit Jahren hatte ich diese Band zwar nicht gehasst, aber sie spielte keine Rolle in meiner musikalischen Sozialisation. Dass es diese Band schafft, an zwei Tagen nacheinander die Festung „auszuverkaufen“ ist aber schon erstaunlich. Leute reisen aus Leipzig an um ihre Lieblings-Band zu sehen. Kufstein verwandelt sich plötzlich in eine Stadt, in der man an allen Ecken und Enden Frei.Wild Fans und Frei.Wild T-Shirts sehen kann.
Dabei ist es eigentlich schwer Frei.Wild zu ignorieren. Vor allem die deutsche Presse überschlägt sich ja regelrecht mit Hiobsbotschaften. Die Band sei rechts, rechtsradikal oder bestünde gar aus Neo-Nazis. Die Texte seien gewaltverherrlichend oder zumindest würden sie nicht klar genug Position gegen Gewalt beziehen.
Politisch links stehende Bands sagen regelmäßig Fernseh-Auftritte ab, wenn Frei.Wild ebenfalls auf der gleichen Bühne stehen. Es gilt als politisch korrekt und moralisch richtig Frei.Wild aus dem Weg zu gehen und in jedem zweiten Satz über die Band durchklingen zu lassen, dass diese Band nun wirklich nicht in Ordnung gehe.

Zum Glück erkennt man Neo-Nazis gleich an ihrer Kleidung.
Zum Glück erkennt man Neo-Nazis gleich an ihrer Kleidung.

Ganz üble Jungs seien das, die sich zwar als unpolitisch bezeichnen, aber allein das sei ja schon verdächtig. Eigentlich hätte die Band ja mit übler Deutschtümelei zu tun während man selbst auf der politisch richtigen Seite stehe. Während Frei.Wild eines ihrer umjubelten Konzerte gäbe, hätte man selbst an der einen oder anderen wichtigen Demonstration für die gute Sache teilgenommen und hätte Unterschriften für bessere Menschenrechte in wo auch immer gesammelt.
Frei.Wild? Die Band für Vollidioten!
Keine Frage: Frei.Wild hat sich den vereinten Zorn der sich als intellektuell und moralisch überlegen gebenden Indie-Szene zugezogen. Frei.Wild ist ja allein schon mal deshalb verdächtig, weil sie aus der Provinz kommen. Ist eigentlich jemals irgendetwas Gutes aus Provinz gekommen? Eigentlich sind Frei.Wild ja dumpfe Bauern aus einer Kleinstadt, die aus irgendeinem Grund ihr kleines Land verteidigen wollen. Eine Uni haben diese Jungs ja noch nie von innen gesehen. Kein Wunder also, dass die Reflexions-Ebene vollständig fehlt. Die wissen ja gar nicht was sie tun. Reden kann man mit denen ja ohnehin nicht, die würden einen ja gar nicht verstehen.

Besser also man schreibt ein Lied, in der die Band als die „Band der Vollidioten“ bezeichnet wird. Ganz geschickt macht man das natürlich, denn das Lied nimmt Bezug auf ein Lied von Frei.Wild. Quasi Zitat, quasi Meta-Ebene, quasi intellektueller als Frei.Wild und deren dumpfes Lied.
Ein paar Indie-Menschen gefallen sich in diesem Lied darin, vor größtenteils urbaner und intellektueller Kulisse über die Band her zu ziehen. Die Grundaussage: Ja, natürlich sei diese Band rechts oder gar rechtsradikal. Sie wüsste es nur selbst nicht, weil eben die Bildung fehle. Und ja natürlich hätte man selbst den besseren Musikgeschmack und sei außerdem besser gekleidet. Und letztlich meine man, dass nicht nur die Band aus Vollidioten bestünde sondern jeder Hörer ein ebensolcher Vollidiot sei.
Der Sänger wollte eigentlich seine Hand zum Hitler-Gruß heben. Im Hintergrund: Neo-Nazis und Vollidioten.
Der Sänger wollte eigentlich seine Hand zum Hitler-Gruß heben. Im Hintergrund: Neo-Nazis und Vollidioten.

Außerdem stünden im eigenen Wohnzimmer definitiv mehr Bücher als in den Wohnungen von Frei.Wild, die ja ohnehin eher im Keller lebten und dort still und heimlich Liedgut aus dem Dritten Reich zum Besten gäben.
Zum Glück lebt die vereinigte Indie-Hörerschaft wahlweise in Vorlesungssälen oder in WGs. Dort wird dann diskutiert, auf welche Demo man heute wieder gehen müsse und wie ungerecht die Welt sei und dass man dabei einfach nicht zusehen könne. Statt Frei.Wild wird dazu natürlich korrekterweise und dem eigenen Bildungsstand entsprechend Tocotronic gehört.
Zweifellos: Die intellektuelle Indie-Brille sieht die Dinge so wie sie wirklich sind. Von wegen Ungerechtigkeit. Von wegen Menschenrechte. Wichtig ist dabei natürlich, dass der Soundtrack zur eigenen politischen Haltung stimmt. Das schweißt schließlich zusammen. Indem Musik gehört wird, die möglichst viele Zitate benutzt und natürlich unendlich selbstreferentiell ist wird gewährleistet, dass man unter sich bleibt. Frei.Wild Hörer sind sofort ertappt und erkannt, weil sie nicht wissen, dass Tocotronic gerade Oscar Wilde zitieren und aus diesem Zitat auch gleich ein eigenes ästhetisches Programm ableiten und dieses schon mal auf musikalischer Ebene vorführen.

Frei.Wild kann uns gestohlen bleiben. Die passen nicht zu uns und unserem Lebensstil. Während diese Fans in ihren Kleinstädten und Dörfern sich zu billigem Bier laut grölend besaufen um danach Asylwerber zu verprügeln sind wir schon wieder auf der Straße und demonstrieren für eine gerechtere Welt. Wir trinken kein Industrie-Bier, sondern neuerdings kommt uns nur mehr Craft-Bier ins Haus. Im Hintergrund läuft gerade ein altes Lied von Blumfeld. Unser System kennt nämlich keine Grenzen, während Frei.Wild eine Band für beschränkten Volldeppen ist, die noch nicht einmal wissen, wie man Michel Foucault schreibt.
Wir haben also Glück gehabt: Wir haben eine gute Ausbildung, wissen was Diskursanalyse ist und haben auch noch den richtigen Musikgeschmack. Eigentlich bedauern wir ja die Frei.Wild Fans. Eigentlich wären sie zu bedauern, wenn sie nicht auch im Verdacht wären, böse Neo-Nazis zu sein.
Zum Glück gibt es Frei.Wild. Sonst würde unsere intellektuelle Überlegenheit nicht so strahlend zum Vorschein kommen. Dass wir mit unserer Haltung gegenüber Frei.Wild auch gleich mal viele tausend Menschen ins rechtsradikale Eck stellen ist uns dabei egal. Es ginge schließlich ums Ganze. Wer mit dem richtigen Soundtrack im Hintergrund die Welt verbessern will kann darauf keine Rücksicht nehmen.
Mein Appell, liebe Indie-HörerInnen: Hört auf Frei.Wild zu hassen! Widerlicher als die Band Frei.Wild und deren Musik ist nämlich nur eines: Das Zur-Schau-Stellen eurer vermeintlichen moralischen und intellektuellen Überlegenheit.

Texte die in der AFEU Kategorie „Meinung“ veröffentlicht wurden, stellen die private Meinung der einzelnen Autoren und nicht jene der gesamten Redaktion dar. Als offene, unabhängige Plattform für engagierte, experimentierfreudige Autoren, ist uns eine Vielfalt an Meinungen wichtig. Diese Texte haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Angeregte, respektvolle Diskussionen, rund um die einzelnen Standpunkte, sind herzlichst erwünscht.

Elfenbeinturmbewohner, Musiknerd, Formfetischist, Diskursliebhaber. Vermutet die Schönheit des Schreibens und Denkens im Niemandsland zwischen asketischer Formstrenge und schöngeistiger Freiheitsliebe. Hat das ALPENFEUILLETON in seiner dritten Phase mitgestaltet und die Letztverantwortung für das Kulturressort getragen.

27 Comments

  1. „Band der vollidioten“ !?
    also sowas.. einfach nur Schlagzeile Groß! Hirne zu Klein!!!
    frei.wild ist und bleibt nicht rechts.
    Schönen Gruß aus Niedersachsen.

  2. In der Tat!
    Vollidioten sind nur die, die sich noch unter das vermeintlich niedrige Niveau dieser Band begeben und ein Lied dagegen schreiben.
    Benutzt Alpecin, dann habt ihr einen freien Kopf, IHR VOLLIDIOTEN!

  3. Sehr geehrter Verfasser dieser Zeilen,
    Es erfreut mich sehr, dass ich Ihre Zeilen dieses Artikels lesen durfte.
    Dabei habe ich schnell festgestellt, welche Wertehaltung Sie im Gegensatz zu der Band Frei.Wild vertreten, welches sogar mit einem umgeschriebenen Lied für erneut Aufmerksamkeit sorgt.
    Manche Aspekte sind sehr interessant und andere wieder leider nicht objektiv genug. So ist es schwer alle Beteiligten unter einem Kamm zu scheren.
    Und genau dass macht professionelle Arbeit in der Presse aus. Nämlich über etwas berichten, was geschehen ist ohne dies persönlich zu werten. Natürlich ist es schwer frei von Meinungen zu schreiben aber es sollte Ihnen bewusst sein, dass mit diesem Artikel wurde erneut ein Platz für die Band Frei.Wild geschaffen, welche es nicht nötig hat diese Zeilen zu erhalten.
    Denn ich bin der Meinung, dass Frei.wild durchaus mehr ist als eine dumpfe Art von Musik und nicht mehr diese Art von Werbung benötigt.
    Für mich zeigt die Band, dass auch einem “ Verlierer“ ein Sieger im Leben werden kann, da das Bildungssystem eh neu überdenkt werden sollte. Frei von Druck hin zur Inklusion!
    Zugegeben sie singen Zeilen über Heimat und Feiern. Aber auch singen sie über Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt, Zukunft, Sterben und Tod sowie gegen Ausgrenzung jeglicher Art und Weise. Haben Sie dass auch gewusst?
    Ich kann es also sehr gut verstehen, dass immer mehr Menschen diesen Liedern zuhören und sich ein Urteil erlauben können, egal ob der Mensch nun hoch gebildet ist oder nicht.
    Jeder Mensch darf denken und handeln wie er bzw sie möchte, jedoch möchte ich Sie bitten weiterhin solche Artikel zu verfassen, damit noch mehr Menschen sich ein eigenes Urteil erlauben können.
    Ich wünsche Ihnen noch eine erfolgreiche Zukunft beim Recherchieren und verbleibe
    Mit freundlichen Gruß
    Maximilian F.

  4. Ich wollte mich als Fan der Band Frei Wild und doch recht überraschter Leser dieses aArtikels bedanken. Noch nie durfte ich eine lyrisch so variierte form des Sarkasmus aufsaugen. Man muss die Band nicht mögen oder ihren Stil aber es ist recht erfrischend das auch mal diese Parolen schreienden politisch korrekten Denunzianten erklärt bekommen warum Sie eigentlich noch weit unter Frei Wild stehen. Eine sehr schöne Ausführung. Ich hoffe das ich noch in den Genuss komme mehr von ihnen zu hören.

  5. „Lass die Kindlein lallen, denn sie sind auf den Kopf gefallen.“
    Das ist der Gedanke der mir zuerst aufkommt wenn ich Schulter zuckend die Meinung der „linksorientierten“ Moralapostel über Frei.Wild höre.
    Dazu kann man ironischer Weise nur einen Liedtextfetzen der Band „Die Ärzte“ zitieren:
    „Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der Bild.“
    Doch sollte uns das wirklich interessieren? Hunde die bellen beißen bekanntlich nicht, von daher stellen diese Aggressoren keinerlei Gefahr für mich da und können gern ignoriert werden.
    Ich mag auch nicht jedes Lied von Frei.Wild, nicht weil es mir zu rechts, zu links oder zu patriotisch erscheint, sondern ganz banal aus dem Grund das der Sound nicht richtig in meiner Ohrmuschel rockt.
    Dann gibt es halt noch viele andere Lieder die einfach rocken, fertig ist die Laube.
    Und mal im ernst, in die Frei.Wild-Texte kann man viel hinein interpretieren oder auch nicht.
    Gleiches Phänomen wie bei den Prophezeiungen des Nostradamus: Es hängt allein vom Zuhörer ab was man an den Texten zu verstehen vermag.
    Die Leute hören nur das was sie hören wollen, oder besser noch was sie gewillt sind zu hören.
    Egal, ich höre gerne Frei.Wild und wenn ich deshalb für einige dumm und rechtsradikal bin, okay dann bin ich eben dumm und rechtsradikal. Die Vorurteile anderer kratzen mich weniger als ein Furunkel am Arsch, ums mal unpolitisch auf gut deutsch auszudrücken.
    „Ich scheiß auf Gut-Menschen, Moralapostel,
    selbsternannt, sie haben immer Recht;
    Die Übermenschen des Jahrtausends,
    ich hass sie wie die Pest. “
    FREI.WILD

  6. Ja eine Band und deren Fans die laut „Nazis raus“ auf den Konzerten skandieren kann nur schlecht sein. Dann sind das auch noch Ausländer – iehgitt. Und auf den Konzerten sind dann noch Menschen mit deutlich sichtbaren Migrationshintergrund und sogar Behinderte. Also das geht ja wohl mal gar nicht! Oder habe ich Ihre leidenschaftlichen Zeilen falsch interpretiert? Kann sein das mein Hochschulabschluß nicht reicht um einen geistigen Zugang zu Ihrer Analyse zu finden. Stellen Sie sich da etwa als gebildete Herrenrasse dar, welche über den dummen Fans von Frei.Wild steht. Sind wir also wieder soweit das sich eine Elite bildet welche andere unterdrückt und als weniger wert darstellt? Der Herr im Himmel möge genug Hirn über Sie und die Ihrigen regnen lassen, damit uns solch ein rassistisches Denken wie von Ihnen publiziert erspart bleibt!

  7. Ich sag nur leben und leben lassen. Fuck Alter. Was für eine Selbstverherrlichung. Schade das ich nicht so intelligent bin. Bin aber bereit, dem Autor einen Altar zu bauen. Einfach um ihn und seine göttliche Intelligenz anbeten zu können.

  8. Es wäre wünschenswert wenn Herr Stegmayr seinen letzten Satz und einige andere Dinge die er hier beschreibt, selbst beherzigen würde…..siehe div. „Konzertkritiken“
    greez Andi

  9. Sehr schön geschriebemn.
    War auch meine ersten Einschätzung der Band (bin durch Hip-Hop der 90er an lyrische Befähigung herangeführt worden, habe mich ob der menschenverachtenden Lyrik der 2000er „dank“ des Migrantenrap davon abgewendet und bin dann wieder über Rock’nRoll an den Rock/Metal herangeführt worden).
    Klar.
    Burger kann nicht singen (können manche der sog. Popsternchen auch nicht und Punkrocker stehen auch nicht grad im Ruf, eine Tarja oder Carey zu sein).
    Musikalisch sind es simple Punkrock-/Ska-Rhythmen…
    Aber wenn Leute der Meinung sind, ihre „Kunst“ durch einen shitstorm adeln zu müssen…
    Dann kauf ich lieber eine CD von Freiwild und setz mich damit auseinander als mich auf den größeren Haufen zu setzen…
    Ihr Artikel hat wundervoll dargelegt, was vielen Menschen abgeht (da diese allem Anschein nach ihre Meinung wirklich aus der BILD zu haben scheinen… Und dieses nicht mal selbst merken…)

  10. diese Zeilen, mit einer wunderbar sarkastischen ausführung, gefüllt mit unwahrheiten und einer vermeintlich höher gestellten Intelligenz sind der kracher des Tages.. Was soll man eigentlich noch dazu sagen? genau dieses denken, das man etwas besseres sei als die vermeintlichen „vollidioten und deren Fans“ hat uns damals doch erst in den 2. WK geführt. da haben die einen halt gesagt das sie besser seien als andere..! und was hatten wir davon?
    Tod, Massenmord, Verwüstung und Ländereien die in Trümmern lagen?
    Sollte dieser Text etwa genau das darstellen? habt ich es wirklich nötig zu denken das ihr besser seid? leute kommt schon!?
    Ich war am 11.04.2015 in Dresden in der Messehalle
    wahnsinn wie Rechts dort alle gewesen sind, wir haben die Ausländer beschimpft, planten die Vergasung der „Minderwertigen“ und sinierten über ein neues Deutsches Reich. Denkt Ihr ernsthaft das dass alles nur Vollidioten sind!?
    Ich habe einen haufen super nette, intelligente und vorallem auch politisch interessierte leute getroffen die alles waren aber kein idioten, nazis, etc.
    Jetzt mal ehrlich, wenn Ihr Frei.Wild nicht mögt, dann behaltet das doch einfach für euch!!! ich sag auch nicht alles und jedem das ich z.B. Kraftklub oder sonstige sch**** finde sondern behalts für mich weil doch jeder hören kann was er will.
    Frei.Wild ist eine geniale Band, die Jungs sind alle richtig super drauf und vorallem die Fans (zu denen ich mich stolz dazuzähle) sind wie eine riesen Familie

  11. Aber Hallo… Der Artikel wirft mit Ironie und Sarkasmus um sich, als gäbe es kein Morgen. Ich persönlich zähle Frei.Wild nicht zu meinen absoluten Lieblingsbands. Aber ich höre sie mir gern mal an, fahre mal auf ein Konzert (letztens Düsseldorf und Dortmund) oder gar Festival (AlpenFlair). Dass ich ein Festival boykottiere, weil eine Band da spielt, die ich nicht mag, kommt gar nicht in Frage. Solche Engstirnigkeit zeugt in meinen Augen von einem ernsthaften Problem mit sich selbst.
    Auf den Konzerten sieht man immer jede Menge netter, lustiger Menschen. Man geht nachher mit wildfremden Leuten in eine Kneipe, quatscht, hat Spaß zusammen, und siehe da, da sind linkspolitisch orientierte Leute an einem Tisch mit relativ konservativen. Dazwischen sitzt ein Metal-Fan und Kuttenträger, ein Rocker, und sogar ein Rap-Fan.
    Und jetzt sagt mir noch einmal jemand, dass FreiWild rechts ist, nicht weltoffen oder whatever. Im Gegenteil: FreiWild verbindet. Entspannte Stimmung, kein Streit auf Konzerten, Gemeinsam feiern zu Songs, die durchaus als Stadionchor oder zum Pogen taugen… Das macht Spaß! Diesen Spaß sollten lieber auch mal diese ewigen Nörgler mit ihrer Engstirningkeit genießen…
    Danke!

  12. haha!
    Ich glaube einige hier missverstehen den Autor des Artikels. Habe selten so etwas amüsantes gelesen. Für all jene die sich auf die Aussagen hin nun aufregen, könnten doch tatsächlich in diesen Topf geworfen werden.
    Danke für diesen Artikel und „eyeopener“!

  13. Lieber Markus,
    ich musste über deinen Artikel sehr lachen, weil du jedem „eine mitgibst“ – dem Frei.Wild Feind und dem Frei.Wild Freund. Deine Kommentare über das Niveau-Gefälle hat mich sehr amüsiert.
    Meines Erachtens sollten drei Dinge, die in anderen Artikeln immer in einen Topf geworfen werden, hübsch voneinander getrennt werden: Die Musik von Frei.Wild: die Band „Frei.Wild“, die sich aus 4 Individuen zusammensetzt; die Fans der Band. Bevor ich die einzelnen Teile erkläre, möchte ich darlegen, warum ich diese Trennung vornehme: Stets wird in kritischen Stellungnahmen anderer Musiker und Journalisten so getan, als würden sich diese drei Ebenen durchdringen – was meiner Ansicht nach nicht stimmt.
    Die Musik von Frei.Wild ist Rockmusik mit Punk/Ska/Metal-Einflüssen und deutschen Texten. Kann einem gefallen – oder auch nicht.
    Die Band ist mehr als nur Philipp Burger, auch wenn er der Frontmann ist. Seine ehemalige politische Haltung teile ich nicht, da ich ihn aber nicht persönlich kenne (wie auch die Leute, die über ihn schreiben), maße ich mir nicht an, zu beurteilen wie ausgeprägt diese war und nun ist. Meines Dafürhaltens gibt es einen Unterschied, ob jemand (lokal)patriotisch ist oder fremdenfeindlich, beides wird zu oft vermischt, gerade bei Argumentationen über F.W. .
    Die Anzahl der Fans überschreitet seit langem eine überschaubare Anzahl, da ich von mindestens 100.000 Leuten ausgehe, die während der Tour ein- oder mehrmals Konzerte besucht haben. Bei dieser großen Masse an Menschen wird garantiert jede politische, ethische, musikalische und religiöse Gesinnung vertreten sein. Die Argumentation von Bands wie z.B. Kraftclub ist die, dass die Band Frei.Wild die gleiche Mentalität vertreten wie ALLE ihre Fans, aber das ist einfach nicht wahr. Fans aus Sachsen sind z.T. anders als Fans aus Ba-Wü, sowieso wird jeder Fan anders sein als der andere… (s.o.)
    Was sind die Gründe, warum andere Bands so auf F.W losgehen und sich dann noch gerecht fühlen? Ist es die „moralische Überlegenheit“, wie sie in deinem Artikel angesprochen wird? Ich glaube, dass es z.T. auch finanzielle Interessen sind, da Tocotronic musikalisch schon seit jeher nicht viel zu bieten hatte und mit dem neuen Album auch nicht reüssiert. Daher haben sie wenigstens ein Anspruch „moralische Sieger“ zu sein, wenn ansonsten wenig geht. So bringen sie sich selbst in die Debatte ein (man könnte auch sagen „ins Gespräch“), auch auf die Gefahr hin, Frei.Wild selbst eine Plattform zu bieten. Das Lied „Band der Vollidioten“ ist vom Text als auch von der Idee her so simpel, das beleidigt mich gar nicht und ist so interessant als wenn ein Koffer vom Laufband kippt.
    Ich schätze Frei.Wild als super Live-Band mit viel Power und hohem Entertainment-Potential. Es macht Spaß, die Lieder mitzusingen und die Atmosphäre zu genießen – und ja, ich singe auch bei „Südtirol“ mit – und denke mir nicht mal was dabei!!!
    Ach, übrigens fühle ich mich nicht als „Vollidiot“, da ich diplomierte Pädagogin bin und eine Promotion in Erziehungswissenschaft habe – ich weiß, dass ich als „Frau Dr.“ bei den F.W Fans in der Unterzahl bin, aber dies lässt keine Rückschlüsse auf das Niveau meiner Mitfans zu. Über solche Unterstellungen können (und sollten) wir doch einfach nur lachen 😉 !

  14. Ich finde das gehört nicht in einen Bericht jeder darf entscheiden was er hört und was Nich deshalb find ich es sch…… Das man auf einer Band rumhackt die aufgarkeinenfall rechts ist sondern sogar richtig sozial ist Punkt

  15. Liebe Frau Sabine, ich möchte kurz zu diesem Zitat von Ihnen Stellung nehmen:
    „Die Argumentation von Bands wie z.B. Kraftclub ist die, dass die Band Frei.Wild die gleiche Mentalität vertreten wie ALLE ihre Fans, aber das ist einfach nicht wahr.“
    Würden Sie mir bitte mitteilen, WO die Band Kraftklub diese Argumentation gebracht hat. Mir ist nur ein einziges Interview bekannt, bei dem sich die Band Kraftklub überhaupt jemanls direkt zu Freiwild geäußert haben und auch dort NIE zu deren Fans und auch nicht mit dem von Ihnen beschriebenen Inhalt.
    Lina

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      Wir haben unsere Plattenfirma gebeten, dafür zu sorgen, daßunsere Nominierung für den Echo in der Kategorie "…Posted by KRAFTKLUB on Mittwoch, 6. März 2013

      @Lina Müller Genau da haben sie es 😉

  16. Liebe Frau Müller,
    ich hab jetzt gerade ebenfalls im Netz geschaut und mein Zitat nur bei Jennifer Rostock schriftlich bestätigt gefunden. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass ich das Zitat von Kraftclub (wahrscheinlich sogar vom Frontmann Felix Brummer) im Fernsehen gesehen habe – ob ich das jetzt bei Ding TV oder ein einer anderen Musiksendung gesehen habe, ist mir entfallen.
    Es geht mir auch gar nicht darum, einer anderen Band den Schwarzen Peter zuzuschieben, das dürfen Sie nicht falsch verstehen. Ich hab auch nichts gegen Felix persönlich (ich hoffe, er putzt sich seit dem TV-Termin die Zähne *lach*), er ist halt in dem Alter, in dem man alles politisch sieht und sich für das Richtige im Leben einsetzen will! Das ist grundsätzlich auch zu bejahen!!!
    Vor allem – und das dachte ich schon damals – ist es halt in Chemnitz bzw. in Sachsen anders als bei uns hier, aber das sieht man ja bei der Pegida-Bewegung, bei der in Dresden 17.000 auf die Straße gehen und in Stuttgart 8.000 die GEGEN Pegida demonstrieren.
    Ich bleibe dabei, dass man Musik, Musiker und deren Fans von einander getrennt halten soll und ich hoffe, dass Sie wenigstens mit dieser Aussage konform gehen.

    • „Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass ich das Zitat von Kraftclub (wahrscheinlich sogar vom Frontmann Felix Brummer) im Fernsehen gesehen habe – ob ich das jetzt bei Ding TV oder ein einer anderen Musiksendung gesehen habe, ist mir entfallen.“
      Ich kenne Kraftklub sehr gut und bin mir eigentlich zu 100% sicher, dass sich Kraftklub nie zu Freiwild und deren Fans geäußert haben, auch nicht im TV. Mich ärgert diese Unterstellung schon deshalb so, weil nach der Echo-Absage ein Riesen-Shitstorm über Kraftklub niedergegangen ist, der in dieser Form nicht gerechtfertigt war und der leider auch – das muss ich zugeben- mein Bild von der Gruppe der FW-Fans nachhaltig negativ geprägt hat, vor allem in dieser Größe und in diesem Umfang – es waren eben nicht nur ein paar Ausnahmen, sondern Tausende beleidigende und drohende Postings.
      „Ich bleibe dabei, dass man Musik, Musiker und deren Fans von einander getrennt halten soll und ich hoffe, dass Sie wenigstens mit dieser Aussage konform gehen.“
      Nein, da stimme ich nicht zu, da es ja durchaus Gründe dafür gibt,warum bestimmte Bands nunmal bestimmte Fans anziehen. Das ist nicht beliebig und gerade auch bei einer Band wie FW durchaus festzustellen. Kennen Sie die FB-Seite „Die besten FW-Kommentare aller Zeiten“ ? – sie ist recht aufschlussreich.

      • Liebe Frau Müller,
        was ist denn Ihr Problem? Ich mache keinen Shitstorm gegen Ihre geliebten Kraftclub-Leute, die zwar nicht nach Berlin ziehen wollte (es nun aber trotzdem getan haben 🙂 ) und die immer so politisch korrekt sind, dass sie nun in dem obigen Artikel von Marcus Stegmayr auf die Schippe genommen werden. Ich wollte Sie auch nicht verärgern und bitte Sie daher um Nachsicht.
        Anderseits unterstellen Sie mir, dass sich meine politische Ansichten mit der von F.W decken („bestimmte Fans anziehen“), dazu kann ich nur sagen, dass das Publikum von F.W sehr gemischt ist und sich garantiert nicht über einen Kamm scheren lässt (auch wenn das manche Leute tun). Wie gesagt, weiß ich zu wenig über politische Einstellungen der Band, die ja (wie ich schon in meinem ersten Eintrag geschrieben habe) nicht nur aus Philipp Burger besteht. Wie Philipp politisch eingestellt ist, bleibt seine Sache, andererseits scheint es mir unfair, ihn auf Haltungen, die hoffentlich in der Vergangenheit liegen, für immer festzunageln.
        Ich kenne die von Ihnen genannte FB-Seite, möchte sie jedoch nicht kommentieren, weil sie mir einfach zu banal und zu einseitig ist. Schuldzuweisungen sind m.E. kein Lösungsansatz!

        • 1. Sie schreiben Kraftklub auch beim dritten mal immer noch falsch.
          2. Nein, sie sind NICHT nach Berlin gezogen, das weiß ich ziemlich sicher, da ich in Chemnitz wohne und sie hier regelmäßig antreffe
          3. Warum sollte jemand glühender Anhänger einer Band sein (und das sind viele Fans), aber ihre politische Einstellung nicht teilen? Wäre das nicht ein Widerspruch in sich? Es sei denn, es handelt sich um Leute, die keine politischen Prinzipien haben und die politischen Inhalte der FW-Lieder gut ignorieren können. Ich muss mich halt auf das als Anhaltspunkt verlassen, was ich im Internet von den FW-Fans lese und das ist alles andere als schön. In jeder Diskussion, in welcher FW oder auch Kraftklub erwähnt werden, kommen in Null Komme Nix Heerscharen von FW-Fans und pöbeln was das Zeug hält. Was glauben Sie, welchen Eindruck das hinterläßt? Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die Band selbst sich damals zum Kraftklub Shitstorm geäußert, bzw. die Fans um Mäßigung gebeten hätte.

          • Liebe Frau Müller,
            vielen Dank für Ihren Hinweis, dass ich Kraftklub richtig mit „k“ in der Mitte schreiben soll. Ich werde den Namen zukünftig nie mehr falsch schreiben, versprochen!
            Schön auch, dass die Mitglieder der Band ihrer Heimatstadt Chemnitz verbunden bleiben und nicht weggezogen sind, das freut mich für Sie, da Sie ja eine glühende Verfechterin dieser Band sind – Sie können mir sicher auch sagen, ob Felix nun weiße Zähne hat – das ist mir echt ein Anliegen!
            Zu den anderen Fans von F.W kann ich nichts sagen, da ich (genau so wie die Band und deren Umfeld) keinen Einfluss auf die Einstellungen, das sittliche Verhalten, den Umgangston oder die Rechtschreibung aller Fans habe, was ich wirklich zutiefst bedaure! Selbstverständlich versucht die Band (und auch ich, allerdings ist mein Einflussradius sehr beschränkt) die Aktionen der Fans in geordnete Bahnen zu lenken – mehr kann man da auch nicht tun.
            Die älteren und gesetzteren Fans äußern sich garantiert nicht despektierlich über andere Bands, welche selbst ihre Kritik an F.W recht unverblümt in den Medien kundtun.
            Allerdings lassen sich „fanisierte“ Knaben zwischen 14 und 18 halt von Erwachsenen nicht viel sagen – da sind sämtlichen positiven pädagogischen Einflüssen die Hände gebunden. Ein Eintrag bei FB ist schnell erstellt – und bevor man nachgedacht hat, steht schon bei jemand anderem ein Kommentar drin, der vor unbedachten Äußerungen, Satzbau-, Zeichensetzungs- und Rechtschreibfehlern nur so wimmelt. Vielleicht sollte FB eine Funktion einbauen, bei der vor Abschicken des Beitrags nochmals nachgefragt wird, ob man WIRKLICH über das Geschriebene nachgedacht hat (aber wer leistet sich heutzutage noch den Luxus selbst zu denken?).
            Liebe Frau Müller, ich finde es auf jeden Fall gut, dass Sie sich engagiert für Kraftklub einsetzen und diskutiere sehr gerne mit Ihnen.

  17. Liebe Frau Sabine,
    „Liebe Frau Müller, ich finde es auf jeden Fall gut, dass Sie sich engagiert für Kraftklub einsetzen und diskutiere sehr gerne mit Ihnen.“
    Das kann ich gerne erwidern.
    Und zum Thema, ob Kraftklub nun noch in Chemnitz wohnen oder nicht, was ja eigentlich nichts zum Thema zu tun hat, habe ich mich nur geäußert, weil ich es furchtbar finde, dass es viele Menschen offensichtlich für eine solche Zumuntung halten, in Chemnitz zu wohnen, dass sie ganz automatisch davon ausgehen, man müsse von hier weg, wenn man ansatzweise Erfolgt hat. Ich höre das so oft. So schlimm ist Chemnitz nämlich nicht 😉

  18. Ich finde diesen Artikel sehr einseitig geschreiben. Meiner Meinung nach sollte man den Musikgeschmack Anderer akzeptieren auch wenn einem diese Musik nicht zusagt.Stattdessen wird alles was nicht Indie ist verurteilt. Nur weil man Frei.Wild hört ist man nicht ungebildet und rechts. Sie geben nur ihre Meinung kunt und wem das nicht passt muss sie ja auch nicht anhör und ich finde nur weil man seine Heimat mag ist man nicht rechts. Es ist jedem seine eigene Sache, ob

  19. Ich finde diesen Artikel sehr einseitig geschrieben. Meiner Meinung nach sollte man den Musikgeschmack Anderer akzeptieren auch wenn einem diese Musik nicht zusagt.Stattdessen wird alles was nicht Indie ist verurteilt. Nur weil man Frei.Wild hört ist man nicht ungebildet und rechts. Sie geben nur ihre Meinung kunt und wem das nicht passt muss sie ja auch nicht anhör und ich finde nur weil man seine Heimat mag ist man nicht rechts. Es ist jedem seine eigene Sache, ob man seine Heimat mag. Jeder sollte zuerst vor seiner eigenen Haustüre kehren !

  20. Ich musste beim lesen doch sehr schmunzeln. Sehr gut geschrieben und sicherlich auch ein allgemeines Problem der Gesellschaft sich mit etwas extrem zu beschäftigen und zu verurteilen womit man eigentlich auch wieder gar nichts zu tun hat.

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