#3 Vietnam, das Schicksal der Mondbären (360° GEO Reportage)

5. Oktober 2017
1 Minute Lesezeit
(c) MedienKontor, John Toft

#3 VIETNAM, DAS SCHICKSAL DER MONDBÄREN (360° GEO REPORTAGE) von Therese Engels, GERMANY, 2016, 52’


Alles nahm im Jahr 1998 seinen Lauf: Jill Robinson arbeitete für die Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare in Hongkong als sie das erste Mal auf eine Bärenfarm traf. Was danach geschah ist eine Erfolgsgeschichte in Sachen Artenschutz.
Von Nordkorea über China haben sich die sogenannten Bärenfarmen bis nach Vietnam ausgebreitet. Denn die Galle des ohnehin durch Waldrodung und Bebauung bedrohten Kragenbären wird ausgebeutet. Dieser wird aufgrund seiner hellen Fellsichel mitten auf der Brust auch Mondbär genannt. Weil die Galle in der traditionellen asiatischen Medizin als beliebtes Heilmittel gilt, befinden sich in ganz Vietnam Mondbären, aber auch andere Bärenarten, in unwürdiger Gefangenschaft und das obwohl die Gewinnung der Galle dort seit 1992 verboten ist.
Die Versorgungslage der Tiere ist prekär. Von artgerechter Haltung kann keine Rede sein, zumal es sich um Wildtiere handelt. Jill Robinson war schockiert und gründete daraufhin 1998 die Tierschutzorganisation Animals Asia Foundation, die sich seitdem für die restlose Schließung der Farmen in ganz Asien einsetzt.
Der Dokumentarfilm von Therese Engels begleitet in ruhigen Bildern die engagierten MitarbeiterInnen der Tierschutzorganisation durch Vietnam, dokumentiert einfühlsam deren Arbeit und gibt ihrer Hoffnung eine Stimme. Der Duktus des Films, dem Sprecher Max Volkert Martens seine Stimme leiht, ist angenehm sachlich und unprätentiös. Noch ist Platz in der Bären-Auffangstation im Tam Dao Nationalpark. 162 Bären konnten hier seit der Gründung aufgenommen werden. Doch längst sind nicht alle Bärenfarmen geschlossen.
Hier gehts zum Trailer
 
Das INFF ist ein internationaler Naturfilm-Wettbewerb, der engagierten NaturfilmerInnen eine Plattform bietet, Ihre neuesten Werke zu präsentieren. Vier Festivaltage mit Filmpräsentationen und einem anspruchsvollen Rahmenprogramm laden ein zum fachlichen, ökologischen und künstlerischen Diskurs. Weitere Informationen zum Festival unter www.inff.eu  oder  www.facebook.com/inff.eu
 
 
 

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