Ein besonderes Glücksgefühl stellt sich ein, wenn man die größten Vogelarten Europas in freier Wildbahn beobachten kann. Dazu gehören etwas Glück, ein gutes Auge, eine hervorragende Weitsicht und der richtige Aussichtsberg in den Alpen. Das Osttiroler Figerhorn bietet dafür beste Voraussetzungen. Der Rundumblick auf dem 2.743 Meter hohen Gipfel der Hohen Tauern ist spektakulär, die knapp 800 Höhenmeter Aufstieg lohnen sich allein schon für den direkten Blick auf den Großglockner.
Anfahrt und Aufstieg:
Mit dem Auto fährt man zunächst nach Kals am Großglockner und von dort weiter bis zum Lucknerhaus. An der Mautstelle auf dem Weg dorthin zieht man ein Ticket, die Maut berechnet sich nach Dauer des Aufenthalts. Bis 3 Stunden kosten 6 Euro, bis 6 Stunden 8 Euro und bis 24 Stunden 12 Euro. Vor dem Lucknerhaus links schlängelt sich der Weg zunächst durch das letzte Waldgebiet, bevor es hauptsächlich über breite Wiesen weitergeht. Erst die letzten Höhenmeter führen einen wenig ausgesetzten Berggrat entlang auf den Gipfel. Geübte Wanderer schaffen die Bergtour aufs Figerhorn deutlich unter den angegeben drei Stunden Gehzeit. Zwischenstopps zur Bewunderung der Flora und Fauna lohnen sich. Murmeltiere sieht man einige, je nach Jahreszeit auch zahlreiche Edelweiß oder verschiedene Enzianarten und mit etwas Glück große Greifvögel oder Geier.
Geier oder Adler? Was kreist da über meinem Kopf?
Für Laien ist es nicht immer klar zu erkennen, welcher große Vogel gerade über den Köpfen seine Kreise zieht. Mehrere Vogelarten kommen dafür in Frage, so auch am Figerhorn. Grundsätzlich sind wenige Steinadler und Bartgeier in Kals und anderen Teilen Osttirol heimisch bzw. durch Brut- und Zuchtprogramme ausgesetzt worden. Aber auch Gänsegeier, Mönchsgeier und Rotmilane „verirren“ sich im Sommer nach Osttirol und könnten bei Sichtungen großer Vögel unterkommen. Eine hundertprozentige Bestimmung ist mit freiem Auge fast unmöglich. Es lohnt sich trotzdem ein Fernglas einzupacken und die grundlegenden Unterschiede der größten Vogelarten im Blick zu haben.
Über saftige Wiesen geht’s zum Gipfel! Die Blumenvielfalt macht Freude!