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Zurück zur Schilling

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Viele FPÖ-Anhänger dürften sich freudestrahlend die Augen gerieben haben bei der Schlagzeile: „Der Schilling wird wieder europäisch“. Blöd nur, dass nicht DER Schilling, sondern DIE Schilling europäisch wird. Noch dazu glänzt diese Schilling in grün. Die kurze, blaue Freude weicht also schnell dem Grausen und der Ablehnung dieses offensichtlich grünen Genderwahns mit schein-nostalgischem Touch. Immerhin können sie in diesem Punkt in Eintracht mit unserem Bundeskanzler (Wie heißt der noch gleich?) die österreichische Bundeshymne schmettern und die Söhne hochleben lassen.

Intelligente Menschen machen Politik wieder attraktiv

Vor allem aus der Riege der viel zitierten „alten weißen Männer“ wird viel Kritik auf Lena Schilling und die Österreichischen Grünen einprasseln. Eine junge Frau, politische Newcomerin, Klimaaktivistin und dann noch äußerst eloquent und intelligent. Das dürfte so manchem Rechtsausleger die Schweißperlen auf die Stirn treiben, denn mit Argumenten zu punkten ist eine Fremdsprache, die der Populist maximal gebrochen spricht. Für viele Wählerinnen und Wähler der gemäßigten Mitte, bis hin zu jenen links davon, dürfte Schilling eine wählbare Alternative, für die nicht so viel beachtete Europawahl darstellen.

Alternativen machen Wahlen wieder attraktiv

Mit Blick auf die politische Elite unseres Landes lechzt man geradezu danach, wählbare Alternativen auf dem Stimmzettel zu finden. Dabei ist das Erfolgsrezept von Schilling, Pogo und Co. relativ simpel. Sie sind noch nicht durch und durch Politikerin und Politiker. Sie schaffen es auf einfache Fragen noch konkrete Antworten zu geben und haben den typisch ausweichenden Politsprech noch nicht perfektioniert. Sie wirken menschlich und trotzdem souverän genug, dass man ihnen eine Stimme anvertrauen könnte. In einer funktionierenden Demokratie bräuchte es eigentlich 3-4 solcher wählbarer Alternativen auf dem Stimmzettel. Die Menschen haben die Schnauze voll von Politik, aber noch mehr haben sie die Schnauze voll davon, gerade einmal das geringste Übel ankreuzen zu können.

Politischer Mensch. Ausgeprägtes Bewusstsein für Umwelt, Ökologie und Gerechtigkeit. Hat Politikwissenschaften studiert. Arbeitet aktuell in der Politik. Auf Landesebene. Interessiert sich für Weltpolitik. Schreibt gerne Analysen.

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