Gesunde Ernährung

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Wenn man die Flut an Gesundheitsnachrichten und warnenden medizinischen Studien durchforstet und versucht die Essenz aus all diesen Informationen treffend zusammenzufassen, dann kann man folgendes feststellen: Fast jedes Experteninterview und fast jede Studie sind als Warnung formuliert, der Mensch wird immer ungesünder und trotzdem immer älter. Die Wortwahl bei diesen Feststellungen ist dabei nicht gerade relativierend. Dank Bergen von Zucker kommt eine Diabetestsunami auf uns zu, die mangelnde Bewegung beeinflusst unsere Wahrnehmung so stark, dass wir kaum noch den SUV am Parkplatz finden und unsere zunehmende Fettleibigkeit führt nicht nur zu gesellschaftlicher Ausgrenzung, zur Steigerung des Krebsrisikos, sondern lässt uns sogar unfruchtbar werden.
Das faszinierende an der Situation ist, das es offensichtlich nur einen Grund für die Katastrophe gibt: Der Mensch lebt gerne gegen seine Gesundheit. In der Natur des Menschen scheint das Ungesunde das Natürliche zu sein. Keinem (bis auf ein paar Freaks) fällt es schwer ungesund zu leben und offenbar fällt es jedem schwer, gesund zu leben. Lieber Zigarette statt Liegestütz, lieber Bier statt Brokkolismoothie, lieber Topfengolatsche statt Hüttenkäse und so weiter. Da kann das medizinische Know-How und Angebot gar nicht so gut sein, dass wir uns nicht schon zu Tode ungesundelt haben, bevor der Herr Doktor eingreift.
Da gibt es nur eine Lösung: das Gesetz. Nehme man den Autofahrer. Für eine Minderung des Verletzungsrisikos wurde von gefinkelten Ingenieuren der Gurt im Auto erfunden. Nun dachte sich der Autofahrer: „sicherer ist mit Gurt, aber ich bin kein Trottel und schnalle mich nicht an.“ Der Gesetzgeber sah die Unzurechnungsfähigkeit seiner Bürger und führte die Gurtenpflicht ein.
Ähnliches passierte beim Rauchen. Trotz aller Warnungen und Hinweise auf die Schädlichkeit, wird der aktiven Krebsrisikosteigerung durch den mündigen Konsumenten nicht abgeschworen. Also gibt es Rauchverbote, erhöhte Preise und neuerdings Schockbilder.
Ähnliches wird im Falle des Gesundheitsproblems notwendig sein. Da ein generelles Verbot von ungesunden Lebens- und Genussmitteln dermaßen unpopulär sein dürfte, dass dies nicht einmal die FPÖ politisch überleben könnte, muss man eine Alternative finden. Vorzustellen wären die bereits diskutierten Schockbilder auf anderen ungesunden Produkten. Passend Helmut Berger auf Bierdosen, Otto Wanz auf dem Papiersackerl mit dem Feinkostaufschnitt für den Sonntagsbrunch oder Stefanie Werger auf Schokoladetafeln mit dem Hinweis Schokoholikerin.
Das ist natürlich nicht weitreichend genug. Die öffentliche Ächtung muss stärker zum Ausdruck gebracht werden. Etwa mit Glaswürfeln im öffentlichen Raum in denen der sonst verbotene Konsum von Fast Food vollzogen werden darf oder farblich abgetrennte Snackzonen auf Bahnsteigen. Davor steht dann eine Runde apfelessender Gesundheitsapostel und verstrahlt aufbauende Stimmung. Ergänzend wären auch Fernsehkampagnen angebracht. Ein Kind steht mit seiner Mutter in einem Gasthaus und sagt: „Ich sehe tote Menschen“. Die Mutter sieht sich schockiert um und erkennt Wiener Schnitzel essende Gäste. Ob sich das ganze wirklich lohnt, natürlich nicht. Doch wenn es beschlossen wird, dann haben wir den Salat.

1 Comment

  1. hallo – denke mir, dass die gesundheitsindustrie klug genug ist, um mit verboten zu arbeiten. verbote sind die beste erfolgsgarantie. ich denke zb nur an cola. als ich noch klein war, warnten alle vor cola. cola zerfrisst den magen, cola löst stahl auf, cola verklebt das hirn… mit diesen verboten wurde cola weltweit erfolgreich.
    so denkt heute auch die gesundheitsindustrie: verbote, verbote, verbote, schockbilder etc. all das sichert die milliarden für die konzerne, bis hinunter zum kleinsten hausarzt, im finstersten seitental. alle machen da mit, alle verdienen damit ihre großen brotlaibe.
    was sich wirklich lohnen würde: friss, sauf, rauch, lebe auf teufel komm raus und stirb wie ein cowboy bei einem duell in der prärie.
    ich glaube diese strategie würde die gesundheitsindustrie ruinieren.

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