(c) Michael Baumgartner

The power of being nice XVI

oder warum einen Neid nicht weiter bringt.

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Ich bin zum Glück einer jener Menschen, die das Thema Neid nicht belastet. Das war nicht immer so. Auch ich habe mir früher die Frage gestellt warum jemandem das Glück in den Schoß fällt, während man selbst hart für etwas arbeitet.

Doch ich hab mir dann gedacht, dass es mir ja gar nichts bringt neidisch zu sein und ich doch eher an mir arbeiten sollte, um das gewünschte Ziel zu erreichen.

Nun habe ich wieder eine Geschichte aus dem Freundeskreis gehört, die mich in meiner Meinung bestärkt und als Inspiration dienen soll.

Ein sehr guter Freund von mir ist erfolgreicher Unternehmer. Er hat sich sein Business selbst beigebracht und arbeitet sehr hart an seinem Erfolg.

Nun hat er sich, da er auch für spätere Generationen unsere Welt und vor allem Umwelt am Laufen halten will, ein Elektroauto einer bekannten Marke gekauft.

So weit so gut. Auftritt Nachbar. Sein nicht so erfolgreicher Nachbar, auch selbständig, mit dem mein Freund eigentlich eine gute Beziehung hatte bittet um ein Gespräch.

Er müsse jetzt sofort mit ihm den Parkplatz tauschen, weil ihn das Ladekabel störe. Außerdem darf der Besucherparkplatz nur mehr an geraden Tagen benutzt werden. Dass eventuell zu viel Allgemeinstrom und Wasser (???) verbraucht wurde, ist auch noch Thema.

Die Aussprache war sehr emotional, weil mein Freund verständlicherweise nicht wusste was er falsch gemacht hatte und sich hier vor einem verärgerten Nachbarn rechtfertigen musste.

Das ist das hässliche Gesicht des Neids. Ein Problem machen wo eigentlich keines ist, und so Beziehungen zerstören. Denn wie ihr euch vorstellen könnt sind, die Begegnungen im Stiegenhaus jetzt eher unangenehm. Und in einer kleinen Wohnanlage lassen sich diese nicht vermeiden.

Ich habe meinem Freund geraten cool zu bleiben, weil nicht er das Problem hat sondern sein Nachbar und dieser damit klar kommen muss oder noch besser, mit sich selbst klar kommen muss. Mein Freund hat sich nichts zu schulden kommen lassen.

Ich bin auch immer wieder mit Neid konfrontiert, habe mir aber angewöhnt ganz entspannt und ehrlich zu bleiben. Ich bin an diesem Ort in meinem Leben, weil ich mir das alles selbst erarbeitet habe (genau wie mein Freund) und genau aus diesem Bewusstsein heraus bediene ich meine Konter.

Wenn mir also wieder mal wer mit „Du bist ja nur auf Urlaub“ kommt kann ich darauf entspannt mit einem Lächeln und dem Satz „Hättest halt auch nichts gescheites gelernt“, etwas das BWL-Studenten gerne nachgesagt wird, reagieren.

Alle, die mich kennen wissen, dass ich immer und überall erreichbar bin und meinen Job auch vom Ende der Welt aus mache. Doch das Wichtigste ist, dass ich es weiß und mir selbst bewusst ist, dass nicht ich das Problem habe, sondern die Neider.

In diesem Sinne, be nice und schöne Grüße aus Griechenland.

Ruheloser Serial Entrepreneur und Podcaster aus Innsbruck. Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Redet eigentlich lieber wie er schreibt, aber siehe Satz zu neuen Herausforderungen, weiter vorne. Hat sich seine kindliche Begeisterung für alles was Popkultur betrifft erhalten.

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