Ich wollte heuer eigentlich keinen Beitrag mehr zu irgendeinem sogenannten Frauenfesttag schreiben. Da ist schließlich alles gesagt, mehrfach, das Immergleiche. Man könnte vergangene Kommentare murmeltiergleich alljährlich einstellen. Doch dann gewann der Ärger wieder einmal die Oberhand, denn wieder waren zwei Drittel der geehrten Ehrenamtlichen — Männer.
Die Politik findet die Frauen, die Außerordentliches leisten, einfach nicht!
Klar, denn die Kommandeure und Kapellmeister, die Leiter ehrenamtlicher Vereine etc. sind immer noch vorwiegend männlich, auf sie wartet nach getaner Vereinstätigkeit ja Frau am Herd mit dem fertigen Mittagessen. Und bei langer abendlicher Sitzung plus Wirtshausausklang bringt Frau die Kinder ins Bett. Und die Männer in leitender Funktion stehen natürlich, wie das generische Maskulinum, für all die vielen ehrenamtlichen Frauen in untergeordneter Funktion. Die dürfen sich dann mitgemeint und mitgeehrt fühlen.
Dabei wäre es so einfach, eine 50 Prozent Quote an verdienten Frauen für solche Ehrungen zu erreichen! „Women of Innsbruck“ hat – als private Initiative – vorgemacht, wie´s geht. Es wurden einfach Vereine und Vertretungen aus den Bereichen Kunst, Soziales, Arbeit, Wissenschaft etc. angeschrieben, mit der Bitte, Frauen, die Außerordentliches leisten, vorzuschlagen. Und plötzlich standen da Bilder und Biografien bisher völlig unbekannter, toller Frauen öffentlich vor dem Vorhang!
Liebe Frau Pawlata, vielleicht tun Sie sich mit den Organisator*innen dieser Veranstaltung einmal zusammen? Und wäre es nicht schön, das „Women of Innsbruck“-Event alljährlich, mit Landessponsoring, wiederzusehen? Und vielleicht einige dieser Frauen beim Hohen Frauentag?
