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Kometeneinschläge

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In was für Zeiten leben wir! Nichts bleibt, wie es war. Sämtliche Säulen, auf denen unser beschauliches Leben ruhte, wanken!

Nicht nur, dass plötzlich ringsum Kriege ausbrechen – und das nicht etwa bei irgendwelchen fernen Barbaren, sondern tatsächlich inmitten unserer hochentwickelten Zivilisation mit unseren hochzivilisierten Waffen, die natürlich immer nur zur Abschreckung, aber doch nie für den Einsatz – zumindest nicht gegen uns — gedacht waren! Und bei den bisher tolerantesten und friedlichsten europäischen Ländern, wie etwa in den Niederlanden, wird es ungemütlich. Es gewinnen barbarische Hetzparteien mit autoritärer, nationalistischer, wenn nicht gar faschistischer Zielsetzung demokratische Wahlen! Domino-Day klingt schon wie Doomsday.

Es wankt die westliche Zivilisation auch in anderen Grundfesten, wenn Forscher von OpenAI, dem derzeit erfolgreichsten Unternehmen im Bereich Künstlicher Intelligenz, vor den Folgen ihrer eigenen Arbeit warnen müssen: Mit der Entdeckung des neuen Algorithmus Q* stehe der Schritt zur Superintelligenz von Computern unmittelbar bevor, was eine Bedrohung der Menschheit bedeute, weil damit erstmals eine Maschine unabhängig von menschlichen Entscheidungen agieren wird. Diese Warnung hatte den Rauswurf des CEO Sam Altman zur Folge, danach seine Wiederbestellung und dafür den Rauswurf des Vorstands. Die Aktien der Konkurrenz stiegen und fielen im Stundentakt.  Q* ist offenbar bereits am Werk, die Welt – im ersten Schritt die kapitalistische — aus den Angeln zu heben.

Selbst im Kleinen, d.h. auf der seligen Insel Österreich, gerät die Welt aus den Fugen: Kranken- und Apothekerkammer haben doch tatsächlich eine gemeinsame Kampagne gestartet, um den Menschen die Verwendung selbstgemachter Hausmittel ans Herz zu legen! Alle Information zu deren Herstellung und Verwendung wird gratis zur Verfügung gestellt! Was ist bloß geschehen, dass Apotheker etwas herschenken und überdies die Lebensmittelindustrie durch Werbung für Zwiebeln und Kartoffeln quersubventionieren?

Und wenn demnächst dann auch noch alle unsere „Paradeunternehmer“ ihren dunkelsten Konten hintennach nach Panama flüchten, Untersuchungsausschüsse aller Couleurs die letzte verbleibende parlamentarische Arbeit darstellen und Wolfgang Sobotka freiwillig von einem seiner politischen Posten zurücktritt, dann wissen wir, es ist endgültig soweit: „Da wird einem halt angst und bang, die Welt steht auf kein´ Fall mehr lang, lang, …“

Geboren 1954 in Lustenau. Studium der Anglistik und Germanistik in Innsbruck Innsbruck. Lebt in Sistrans. Inzwischen pensionierte Erwachsenenbildnerin. Tätig in der Flüchtlingsbetreuung. Mitglied bei der Grazer Autorinnen und Autorenversammlung Tirol, der IG Autorinnen Autoren Tirol und beim Vorarlberger AutorInnenverband. Bisher 13 Buchveröffentlichungen.

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