Sein ganzes Leben lang arbeitet man darauf hin „groß“ zu sein. Die gesamte Kindheit ist davon geprägt was man mal macht, wenn man „groß“ ist. Wenn ich groß bin, werde ich Sheriff, wenn ich groß bin, werde ich Astronautin, wenn ich groß bin, bleib ich ewig wach, wenn ich groß bin, esse ich nur mehr Süßigkeiten.
Auch in den Teenager Jahren geht es nur darum so schnell wie möglich erwachsen zu werden. Wenn ich den Moped Führerschein habe, dann geht‘s los. Wenn ich 18 bin darf ich endlich offiziell trinken und solange weg bleiben wie ich will. Ich zieh aus und lebe alleine, dann kann ich den ganzen Tag in der Unterhose rumlaufen.
Weiter geht‘s in die Ausbildung. Wo es um die Gestaltung der Zukunft des eigenen Lebens geht. Wieder wird davon geträumt was man alles machen wird, wenn. Wen ich mir dem Studium fertig bin mach ich mal eine Auszeit und reise um die Welt oder wenn ich die Ausbildung fertig habe arbeite ich im Ausland in einer großen Firma.
Dann kommt der Moment und man ist erwachsen. Man kann so lange wach bleiben wie man will, Süßigkeiten auch vor dem Abendessen essen, in einer großen Firma arbeiten, den ganzen Tag in der Unterhose auf der Couch gammeln, reisen oder ausschlafen.
Und dann Irgendwann denkt man sich: „Ein Kind wär doch nett!“
Und zack, 9 Monate später ist man selbst wieder ganz am Anfang seiner Lebenslaufbahn.
Plötzlich sitzt man wieder am Kinderzimmerboden macht 4 Teile Puzzles, spielt mit dem Holzzug oder baut einen Legoturm.
Süßigkeiten werden schnell in der Küche verschlungen, damit der Nachwuchs nichts davon mitbekommt.
Im Auto muss man wieder Musik hören (oder singen) die man selbst nicht hören (oder singen) will.
Außerdem muss man seine Eltern wieder fragen wenn man ausgehen will und wie lange es okay ist weg zu sein.
Man ist also auf einen Schlag wieder Kind und Teenager in einem.
Macht es Spaß? Ja größtenteils macht es sehr viel Spaß mit seinem Mini Me wieder Kind zu sein, aber trotzdem denkt man sich manchmal:
„Wenn sie groß ist, dann…“
ps.: Es ist 1:59 Uhr
