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Killersprache

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Ein bisher sträflich vernachlässigter Auslöser bzw. Übertragungsfaktor bei Pandemien ist die Sprache.  So hat der emeritierte Vorstand des Instituts für Immunologie der Universität Bern das Schweizer Idiom als „Killersprache“ ausgemacht, da die harten Kehllaute besonders viele virengesättigte Tröpfchen absondern. Er hat deshalb geraten, mit Schweizern, aber auch mit Tirolern und Kärntnern, zu Covid-19-Zeiten besser nur Ferngespräche zu führen. Eine nachhaltige Gesundheitsmaßnahme müsste aber letztlich darauf basieren, eine weniger brachiale Aussprache zu erlernen und zu pflegen. Das würde die eigenen Stimmbänder schonen und könnte auch in Nicht-Pandemie-Zeiten die Verständigung in so manchem Nah- oder Ferngespräch erleichtern. Vielleicht könnten sich unser Unterrichts- und der Gesundheitsminister ja darauf verständigen, als Corona- Prophylaxe in Teilen Österreichs statt der Maskenpflicht eine allgemeine Logopädie-Pflicht einzuführen? Oder wäre das ein verfassungsrechtlich bedenklicher Eingriff in die Redefreiheit?

Und ein noch gefährlicheres Virus als Covid-19 blieb bisher völlig unter dem Radar der Gesundheitsexperten, obwohl es weltweit schon seit Jahren grassiert und Millionen von Menschen infiziert hat und sich täglich weiter ausbreitet: Dieses Virus wurde nachweislich in amerikanischen Laboren entwickelt und freigesetzt und wandert seither ungehindert um den ganzen Erdball. Die auch hier teilweise symptomlosen und daher unbehandelt bleibenden Hotspots finden sich vorwiegend in den Bereichen Politpropaganda und Werbung, bisher ausgemachte Erstüberträger sind überall die Spin-Doktoren.  Das hochansteckende Virus heißt NLP und war in früheren Zeiten unter dem weniger wissenschaftlichen Begriff „Gehirnwäsche“ bekannt. Damals trat es allerdings fast nur in Diktaturen auf, man sah deshalb hierzulande keinerlei Gefährdungspotenzial. Heute grassiert es leider weltweit, auch in demokratischen Systemen. Die Symptome sind, wie bei Covid, vielfältig: Zwar werden keine Organe angegriffen, doch es treten gehäuft pathologische Wahrnehmungsveränderungen, Empathieverlust, Lethargie oder Aggressivitätssteigerung auf, immer wird das Denk- und Erinnerungsvermögen massiv und zum Teil dauerhaft geschädigt. Auch gegen dieses Virus gibt es leider keine Impfung, jedoch greifen auch hier Distancing-Maßnahmen, um die Krankheit einzudämmen. Der Rat der Spezialisten lautet: Hören Sie denselben Wortlaut mehr als zwei Mal gleichlautend von einem oder sogar mehreren Menschen (meist Politikern), verwenden Sie sofort einen Hörschutz und halten Sie größtmöglichen Abstand!

Geboren 1954 in Lustenau. Studium der Anglistik und Germanistik in Innsbruck Innsbruck. Lebt in Sistrans. Inzwischen pensionierte Erwachsenenbildnerin. Tätig in der Flüchtlingsbetreuung. Mitglied bei der Grazer Autorinnen und Autorenversammlung Tirol, der IG Autorinnen Autoren Tirol und beim Vorarlberger AutorInnenverband. Bisher 13 Buchveröffentlichungen.

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